Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Hochwertige CovermusikRock am Rathaus begeisterte das Publikum in Mechernich

Lesezeit 4 Minuten
Ein Mann als Udo Lindenberg verkleidet singt in ein Mikrofon, daneben tanzt eine Frau.

Nuscheln inklusive: Den echten Lindenberg-Style brachte die Coverband „Udopie“ auf die Bühne.

Mehr als 500 Besucher kamen zu der Veranstaltung auf dem Parkplatz hinter dem Mechernicher Rathaus.

Solch laute Töne sind wohl nur selten im und am Rathaus in Mechernich zu hören. Mehr als 500 Besucher konnten die Veranstalter bei „Rock am Rathaus“ begrüßen, der auf dem Parkplatz hinter dem Verwaltungsgebäude stattfand. Mit drei beliebten Bands hatten die Organisatoren wieder für einen unterhaltsamen Abend gesorgt. Dabei konnten die Stammgäste auch alte Bekannte auf der Bühne wiedersehen.

Denn bei der inzwischen achten Auflage von „Rock am Rathaus“ galt das bekannte Motto „Never change a running system“. Und so konnten die bewährten Acts „Männer von Flake“ und „Rockwood“ ihre musikalischen Qualitäten ein weiteres Mal auf der Bühne in Mechernich unter Beweis stellen.

Klänge von AC/DC und Led Zeppelin tönten durch Mechernich

Was sie auch genauso gerne wie überzeugend taten. Bereits zum fünften Mal treten sie bei dieser Veranstaltung auf, sagte Reiner Peters, Bassist der Band „Rockwood“. Als Mechernicher war er durchaus mit dem Vorteil des Lokalmatadors ausgestattet. Klassisch und hart, so die bevorzugte Gangart der Coverband, die Songs von AC/DC, Bon Jovi, Led Zeppelin oder auch ZZ Top im Programm hat.

Zwei große Pluspunkte habe „Rock am Rathaus“, was die Auftritte hier für die Musiker immer zu einem Vergnügen mache, so Peters. „Die Technik und das Publikum sind super“, sagte er. Die Stimmung sei immer riesig, und auch was an Equipment bereit stehe, sei mega. „Hier stimmt alles“, freute er sich auf den bevorstehenden Auftritt. Besonders schön für ihn: Die Wohnortnähe bringe es mit sich, dass viele Freunde und Nachbarn vor der Bühne seien.

Udo-Lindenberg-Coverband überzeugte stilecht

Als Sahneschnitte zwischen den beiden Hausbands „Rockwood“ und „Männer von Flake“ war die Band „Udopie“ aus Westhausen engagiert worden, die originalgetreuen Panikorchester-Sound auf die Bühne brachte. Doch das war nicht alles: Leadsänger Veit Lamprecht hatte sich nicht nur den bekannten Udo-Lindenberg-Hut aufgesetzt, sondern sich auch dessen nuscheligen Sprech- und Singstil genauso wie dessen Körpersprache draufgeschafft.

So lieferten die Musiker, nachdem sie stilecht ein Tässchen Eierlikör getrunken hatten, mit ausgefeilten Arrangements einen Querschnitt aus den Hits, mit denen Lindenberg seit den 1970er-Jahren immer wieder die Charts stürmt – ob das der „Sonderzug nach Pankow“, „Gegen den Strom“, die „Honky Tonky Show“ oder „Cello“ war. Das Publikum beteiligte sich textsicher an der Performance.

Zwei Männer und eine Frau stehen Arm in Arm vor einer Getränkebude.

Drei Oberhausener unter sich: Svenja und Thomas Heisterkamp lernten Mitorganisator Michael Sander bei „Rock am Rathaus“ kennen und stellten mit der Herkunft aus Osterfeld eine überraschende Gemeinsamkeit fest.

„Viele Besucher kommen für spezielle Bands“, sagte Reinhard Kijewski aus dem Vorstand des Vereins „Rock am Rathaus“, der die Veranstaltung mittlerweile im dritten Jahr organisiert. Nach dem Westernhagen-Cover im vergangenen Jahr habe man sich Gedanken gemacht, wer es denn in diesem Jahr sein könnte – und die Organisatoren fanden „Udopie“.

„Wir legen Wert auf Qualität, die Veranstaltung soll hochwertig sein“, sagte er. Deshalb sei es auch nicht möglich, dem Wunsch vieler Besucher nach häufigeren Konzerten nachzukommen. „In der Größenordnung ist das schwierig zu realisieren“, so Kijewski.

Teil der Einnahmen geht an Mechernich-Stiftung

Auch die karitative Seite sollte in diesem Jahr wieder nicht zu kurz kommen, da ein Euro vom Ticketpreis an die Mechernich-Stiftung ging. Darüber hinaus bildete „Rock am Rathaus“ die Auftaktveranstaltung zu den Feierlichkeiten anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Stadt Mechernich. „So freuen wir uns auch über die Unterstützung, die wir von der Stadt bekommen“, sagte Kijewski.

Nicht nur aus Mechernich waren die Fans gekommen. Aus Oberhausen-Osterfeld hatten sich etwa Svenja und Thomas Heisterkamp auf den Weg in die Eifel gemacht, wo sie Mitorganisator Michael Sander kennenlernten, der ebenfalls aus Osterfeld stammt. „Wir verfolgen einige Bands, unter anderem Rockwood, die wir im letzten Jahr bereits in Mechernich kennengelernt haben“, sagte er.

Mit seiner Frau habe er einen „extrem komischen“ Musikgeschmack: „Das reicht von Abba bis Zappa, Schlager genauso wie Punk.“ Dabei gehen sie lieber auf Konzerte von Coverbands, als die Originale zu hören. „Die Coverbands konzentrieren sich auf die Hits, die wir gerne hören, während die Originale oft auch ihre neuen Songs spielen, die man noch nicht so kennt“, erklärte er den Trick. Außerdem seien da noch die Ticketpreise: „Ich will eigentlich noch AC/DC live hören, aber ich bin nicht bereit, 150 Euro für eine Karte zu bezahlen.“