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NRW-MinisteriumNettersheim wird als Familienkommune 2025 ausgezeichnet

3 min
Auf einem Spielplatz steht eine Burg aus Holz.

In die Familienfreundlichkeit, die vom Kind bis zu Senioren reicht, investiert Nettersheim, etwa mit dem Abenteuerspielplatz

Nettersheim ist als Familienkommune 2025 ausgezeichnet worden. Damit wird gewürdigt, was die Gemeinde für alle Generationen tut.

Manche Erläuterungen lassen mehr Fragen offen, als sie beantworten. „Nettersheim verfolgt eine generationenübergreifende und partizipative Gesamtstrategie, die soziale Integration durch ein vielfältiges Programmangebot und die enge Zusammenarbeit mit Vereinen und Bürgerinnen und Bürger aktiv fördert.“ Das ist die Begründung, warum die Gemeinde ein Preisträger im Wettbewerb zur „Familienkommune 2025“ ist.

Dieser wortreiche Satz stammt aus dem NRW-Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration, kurz MKJFGFI. „Ich habe mich riesig gefreut“, sagt Nettersheims Bürgermeister Norbert Crump. Die Hoffnung darauf, bei dem Wettbewerb gut dazustehen, habe man durchaus gehabt. Doch eine Unsicherheit bestehe eben immer.

Wir waren immer davon überzeugt, auf dem richtigen Weg zu sein, doch es ist noch etwas anderes, wenn das von einer Fachjury bestätigt wird
Bürgermeister Norbert Crump

Neben Nettersheim wurden auch Siegen, Lennestadt und Vreden von einer unabhängigen Jury bestehend aus Vertretern des Familienministeriums, der Wissenschaft, Familienverbänden und der Prognos AG als Preisträger ausgewählt.

„Wir waren immer davon überzeugt, auf dem richtigen Weg zu sein, doch es ist noch etwas anderes, wenn das von einer Fachjury bestätigt wird“, so Crump. Und was macht Nettersheim nun so besonders? Es werde nichts gemacht, ohne die Familien im Blick zu haben, sagt der Bürgermeister.

Seniorenkino und offene Jugendarbeit gehören zum Angebot

Und dieser Blick sei umfassend: „Familie ist für uns nicht nur Eltern und Kinder, sondern auch Opa und Oma.“ So sei gerade der Aspekt des generationsübergreifenden Handelns verstärkt in den Fokus genommen worden. Angebote zu schaffen wie das Seniorenkino oder das Tanzen, die das Familienzentrum realisiert hatte, gehören dazu.

Genauso seien aber auch die Offene Kinder- und Jugendarbeit und die Gesamtschule Nettersheim-Blankenheim zu nennen. Viele Akteure Denn zusätzlich zur Finanzierung der Jugendarbeit durch den Kreis Euskirchen setze man etwas drauf. 1,1 Stellen bezahle der Kreis, 0,25 Stellen komme aus dem Gemeindesäckel dazu.

Die Meinung der Kinder wird eingeholt

Das Ganze sei aber ein Zusammenspiel aus vielen, guten Akteuren, sagt Crump. Die vielfältigen Angebote in der Gemeinde insgesamt seien durch den Preis gewürdigt worden. „Der Mittelpunkt der Entwicklungsstrategie ist aber die Partizipation“, so Crump. Wenn in der Gemeinde etwas für die jüngere Generation gebaut werde, gehe nichts, ohne dass die Meinung der Kinder eingeholt werde.

Doch es gehe noch weiter: So sei nicht nur der Pumptrack am Sportzentrum in Nettersheim auf Initiative der Jugendlichen entstanden, sondern auch Initiativen wie das Hobby-Horsing-Turnier, das in diesem Jahr in Holzmülheim stattfand, werden von der Gemeinde unterstützt und gefördert. „Das sind Dinge, die besonders sind“, so Crump.

Ein wichtiger Punkt sei außerdem die Naturerziehung. „Da haben wir den Bauwagen am Klettergarten, der von den Kindergärten genutzt werden kann, um die Kinder an die Natur heranzuführen“, sagt Crump. Auch gebe es Angebote wie den kostenlosen Kindergartenbus, mit dem die Jüngsten zu den Kitas in der Gemeinde gebracht würden. „Der ist im Kreis einmalig“, sagt Crump durchaus stolz. Am 28. Oktober wird in Düsseldorf der Preis verliehen.

Über die Preisträger seien Filme gedreht worden, die an dem Abend vorgeführt werden, informierte Crump. Was mit den 10.000 Euro geschehen werde, mit denen der Preis dotiert sei, darüber habe er sich noch keine Gedanken gemacht, so der Bürgermeister. Doch eines sei sicher: Es werde sehr gut eingesetzt. „Wir werden es zu 100 Prozent den Familien zugutekommen lassen“, lautet sein Versprechen.