Auf 4,7 Kilometern Wegstrecke können Familien weihnachtliche Entdeckungen machen und dazu noch Rätselspaß erleben.
Weihnachtliche Wanderung70 Krippen verstecken sich im Marmagener Wald

Ein natürlicher Abenteuerspielplatz wartet an der Schutzhütte Küchelerheck auf die kleinen Gäste. Dort stellten Uschi Mießeler (v.l.), Silvia Mostert-Reiferscheid, Hildegard Müller, Andrea Decker und Paul Müller den Krippenweg vor.
Copyright: Stephan Everling
Wer sich auf den Weg macht, durch den Wald bei Marmagen zu wandern, der wird eine Überraschung erleben. Denn unter Wurzeln, an Baumstämmen oder auch verborgen hinter etwas Buschwerk sind kleine und große Krippen versteckt, die ein wenig weihnachtliche Stimmung in den Wald bringen. Und wer sich am Samstag, 20. Dezember, zwischen 11 und 17 Uhr, auf den Weg macht, der kann noch mehr erleben. Dann bietet nämlich die Ortsgruppe Marmagen des Eifelvereins in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Nettersheim an der Schutzhütte Küchelerheck die Möglichkeit, Glühwein, Kinderpunsch, ein Würstchen vom Grill oder Gebäck zu genießen.
Ein Kind der Corona-Zeit ist der Marmagener Krippenweg. Im Advent 2020 standen rund 30 Krippen als Überraschung im Wald. Hildegard und Paul Müller hatten den Lockdown zum Anlass genommen, den Menschen ein Weihnachtserlebnis in der freien Natur zu ermöglichen. Die Idee hatten sie aus Kell bei Andernach mitgebracht, berichtet Paul Müller: „Es kamen damals Tausende Besucher.“ Und bei der Premiere waren nicht nur die Gäste überrascht, auch die Gemeindeverwaltung war nicht informiert. „Den ersten Krippenweg haben wir schwarz gemacht“, sagt Paul Müller schmunzelnd. So entstand die Legende von den Waldgeistern als Erbauer des Krippenweges.
Dank der Marmagener hat sich die Zahl der Krippen verdoppelt
Doch der Erfolg sprach für sich, und so war es schon im nächsten Jahr keine Frage, dass der Krippenweg die offizielle Genehmigung der Verwaltung erhält. Auch der Leiter des Gemeindeforstamtes, Wolfgang Schmieder, sei immer sehr hilfreich, zeigte sich Müller dankbar.
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Dass die Zahl der Krippen sich im Lauf der Jahre mehr als verdoppelt hat, sei vor allem der Mithilfe der Marmagener zu verdanken, die immer wieder Krippen oder Figuren vor die Tür stellen, berichtet Hildegard Müller. „Letzte Woche kamen noch Jugendliche mit zwei Schubkarren voll mit Figuren“, berichtet ihr Ehemann.

Ein scharfer Blick ist im Wald erforderlich: Unter Astwerk ein wenig versteckt, ist ein kleines Weihnachtsdorf zu entdecken.
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Rund 70 Krippen warten auf die Wanderer, die sich auf den Rundweg durch den Marmagener Wald begeben.
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Baumaterial für die Krippen findet sich im Wald reichlich.
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So stehen beim mittlerweile sechsten Krippenweg rund 70 Krippen am Rand des Waldweges durch den Marmagener Forst. Rund 4,7 Kilometer ist die Strecke durch den Wald, die in etwas mehr als einer Stunde bewältigt werden kann. Größtenteils verläuft der Weg auf der Eifelspur Silberschatz, einem der am besten bewerteten Wege in der Gemeinde, wie Uschi Mießeler von der Verwaltung betont: „Wir kriegen immer gute Rückmeldungen von den Wanderern.“
Der Krippenweg bleibt bis zum 11. Januar im Marmagener Wald
Der Startpunkt des Weges, der gut ausgeschildert ist, ist am Eiffelplatz im Ortskern von Marmagen. Der Großteil des Weges sei barrierefrei – bis auf ein kurzes Stück, so Mießeler: „Das nennen wir den Wurzelweg.“ Deshalb sei für Menschen mit Behinderungen, die einen entsprechenden Ausweis haben, der Parkplatz an der L204 die beste Anlaufstelle. Ein WC steht an der Schutzhütte Küchelerheck zur Verfügung. Dort ist auch ein Waldspielplatz, auf dem die Kinder nach Herzenslust toben können, während die Eltern sich ausruhen.
An vielen Krippen finden sich kleine Holzscheiben mit Buchstaben. Die gehören zu dem Waldgeisterrätsel, bei dem mit den Buchstaben ein Satz gebildet werden muss. Die Lösung kann in eine Vorlage eingetragen werden, die auf der Internetseite des Eifelvereins Marmagen zu finden ist, um per E-Mail gesendet zu werden. Auf der Webseite finden sich auch sämtliche Infos zum Krippenweg. Als Gewinn für richtige Einsendungen winken zehn Gutscheine im Wert von je 28 Euro für eine Teilnahme an einem Aktivprogramm des Naturzentrums.
Bis zum 11. Januar ist der Krippenweg dieses Mal geöffnet, bevor die Waldgeister sich wieder an die Arbeit machen, alle Krippen einzusammeln und für die nächste Adventszeit einzulagern. Doch auch Geister werden älter. Und so wird Paul Müller deutlich. „Das ist viel Arbeit, aber die kann man nicht ewig machen“, mahnt er. Deshalb sei es wichtig, dass die Waldgeister, also das Team, das den Krippenweg in jedem Jahr gestaltet, Nachwuchs bekommen.

