Mehr als 20 Jahre lang gab es in der Stadt Schleiden einen zweiköpfigen Verwaltungsvorstand. Ab Januar soll nun eine Frau hinzukommen.
Frauenpower im RathausCarmen Ammon verstärkt ab 2026 Führungsebene der Stadt Schleiden

Übernimmt künftig den Geschäftsbereich 2 in der Schleidener Stadtverwaltung: Carmen Ammon.
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Unter anderem aufgrund der massiv gestiegenen Herausforderungen für den Verwaltungsvorstand, so die Schleidener Stadtverwaltung, wird die Verwaltungsleitung ab dem 1. Januar verstärkt und ein dritter Geschäftsbereich eingerichtet. Den wird Carmen Ammon übernehmen und damit Bürgermeister Ingo Pfennings und den Beigeordneten Marcel Wolter entlasten. Zugleich wird sie die Funktion der Verhinderungsvertreterin übernehmen.
Nach den Vorgaben der Gemeindeordnung Nordrhein-Westfalen besteht der Verwaltungsvorstand einer Kommune aus drei Personen. Dazu gehört neben dem Bürgermeister und dem Beigeordneten auch der Stadtkämmerer. In Schleiden bildet aber seit mehr als 20 Jahren eine Doppelspitze den Verwaltungsvorstand, bestehend aus dem Bürgermeister und dem Beigeordneten, der zugleich auch die Funktion des Stadtkämmerers bekleidet. Weil Wolter sowohl ein Verwaltungs- als auch ein Betriebswirtschaftsstudium abgeschlossen hat, kann er beide Funktionen bekleiden.
Seit Juli 2024 Vorsitzende des Personalrates
Doch ab Januar wird nun Carmen Ammon Leiterin des Geschäftsbereiches 2 mit den Verwaltungsbereichen Bildung, Ordnung, Soziales, IT-Service, interkommunales Vergabewesen, Verwaltungsdigitalisierung und interkommunales Archiv. Die 36-Jährige aus Harperscheid hat nach Angaben der Stadt eine Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten absolviert und wurde seitdem im Bereich der Finanzen eingesetzt. Seit Juli 2024 vertritt sie zudem als Vorsitzende des Personalrates die Interessen der Bediensteten gegenüber der Verwaltungsleitung.
Zu der Einrichtung eines dritten Geschäftsbereichs habe man sich wegen der massiv gestiegenen Herausforderungen entschieden, erklärte Wolter. „Damit sind nicht nur die Brandanschläge am Gymnasium, die Corona-Pandemie oder die Flutkatastrophe gemeint, sondern auch viele komplexe Entwicklungen in den Bereichen Digitalisierung, Erneuerbare Energien, gesellschaftliche Beteiligungen, Vergaberecht, Katastrophenschutz sowie Starkregen- und Hochwasserschutz.“
Auch diese Themen müssten neben dem kommunalen Wiederaufbau bearbeitet werden. Das sei in der bisherigen Form nicht mehr zu stemmen gewesen. „Wir versprechen uns zudem eine bessere Resilienz und gleichzeitig eine Krankheits- und Urlaubsvertretung in der Verwaltungsführung“, so Wolter weiter.
Wiederaufbau bleibt eine große Herausforderung
Der Beigeordnete wird ab Januar den Geschäftsbereich 1 leiten, zu dem neben den Bereichen Personal, Finanzen, Steuern, Ratsbüro, Öffentlichkeitsarbeit und Liegenschaften vor allem auch der kommunale Wiederaufbau im Hochbau sowie die Abwicklung des Fördermittelmanagements gehören.
Bürgermeister Ingo Pfennings übernimmt den Geschäftsbereich 3 mit den Aufgabengebieten Stadtentwicklung, Bauen, Feuerwehr und Katastrophenschutz. Als Vorsitzender der Gesellschaft für Wirtschaft, Tourismus und Veranstaltungen (GfW) Schleiden ist er ferner verantwortlich für die Themen Wirtschaftsförderung, Tourismus und Veranstaltungen. Hinzukommen seine Aufgaben als Repräsentant der Stadt. „Durch den Ausbau der Verwaltungsführung sowie die Verteilung der Aufgabenbereiche und Schwerpunktthemen auf die drei obersten Führungskräfte können die zahlreichen Herausforderungen in den nächsten Jahren gezielt angegangen werden,“ so Pfennings.
Weitere Voraussetzung für den Umsetzungserfolg ist laut Pfennings jedoch, dass in den nächsten Monaten ausreichend Fachpersonal vor allem für den kommunalen Wiederaufbau im Tiefbaubereich generiert werde.

