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Zahlreiche AngeboteTausende strömen zum Knollenfest in die Euskirchener Innenstadt

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Zahlreiche Menschen gehen beim verkaufsoffenen Sonntag durch die Innenstadt in Euskirchen.

Dichtes Gedränge herrschte beim verkaufsoffenen Sonntag in der Innenstadt.

Beim Knollenfest in Euskirchen geht es keineswegs nur um die Knolle. Es herrscht ein buntes Treiben in der Innenstadt.

Der getrommelte Takt, der in der Euskirchener Innenstadt zu hören war, wirkte zunächst noch etwas unsicher und ein echter Rhythmus ließ sich aus dem scheinbar willkürlichen Wechsel aus schnellen und langsamen Schlägen nur schwer heraushören. Der Begeisterung, mit der sich der fünfjährige Julian dem Schlaginstrument widmete, tat das keinen Abbruch. „Ich habe zu Hause schon eine echte Mundharmonika und Klangstäbe. Jetzt suche ich aber noch nach meinem Lieblingsinstrument“, erklärte der strahlende Nachwuchsmusiker.

Ob es wirklich die Trommel oder gar ein ganzes Schlagzeug werden könnte, war am leicht zweifelnden Gesichtsausdruck seines Vaters nicht eindeutig abzulesen. Das Interesse des Sohnes an der Musik teile er aber durchaus. „Es ist eine super Gelegenheit für Julian, hier mal ein paar Instrumente auszuprobieren, um zu sehen, woran er wirklich Spaß hat“, kommentierte der Euskirchener.

Zahlreiche Bands und die Knollenkönigin waren auf der Bühne

Dazu hatte am Samstag und Sonntag nicht nur Julian, sondern auch der übrige Nachwuchs auf dem Euskirchener Knollenfest ausreichend Gelegenheit. Neben den für das Fest namensgebenden Zuckerrüben und anderem Wurzelgemüse bereicherten erneut auch zahlreiche Vereine und Institutionen mit Infoständen, Spielmöglichkeiten und Mitmachaktionen das bunte Treiben in der Innenstadt.

„Wir sind immer auf der Suche nach musikalischem Nachwuchs. An diesem Wochenende haben wir eine großartige Gelegenheit, uns und unser Angebot vorzustellen“, berichtete Guido Schramm vom Tambourcorps Oberwichterich: „Schon in jungen Jahren können die Kinder zu uns kommen. Meist fangen wir dann mit Blockflötenunterricht an, um ein erstes Gefühl für ein Instrument zu entwickeln. Wofür sich die Jungen und Mädchen dann entscheiden, ist aber völlig ihnen überlassen. Bei uns können sie alles ausprobieren.“

Ein Traktor mit einem angehängten Kartoffelernter ist beim Knollenfest in Euskirchen ausgestellt.

Ein Hingucker beim Knollenfest war der Kartoffelernter.

Ein Junge schlägt auf eine Trommel.

Der fünfjährige Julian fand sichtlich Gefallen an den musikalischen Angeboten des Euskirchener Knollenfestes.

Ein junge klettert eine an einer Kletterwand. Daneben steht ein Mann, der ihn mit einem Kletterseil sichert.

Zahlreiche Spiele und Mitmachaktionen boten den kleinen Besuchern des Knollenfestes kurzweilige Unterhaltung.

Doch auch abseits der Musik gab es für die kleinen und großen Besucher des Euskirchener Knollenfestes viel zu erleben. „Die Veranstaltung richtet sich an die ganze Familie und alle Altersgruppen. Für die Kinder haben wir Hüpfburgen und Karussells. Und die Eltern können mehr über die Vereine ihrer Stadt erfahren oder unser Bühnenprogramm genießen“, erklärte Martina Ernst vom gastgebenden Stadtmarketingverein Zeus.

Die Bühne auf dem Alten Markt bot nicht nur mit Live-Bands abwechslungsreiche Unterhaltung, sondern war am Wochenende auch Austragungsort für weitere Stadtevents, etwa für die Siegerehrung beim Stadt- und Schulradeln, bei dem die Teilnehmenden in den vergangenen drei Wochen Kilometer für den guten Zweck erstrampeln konnten. Die im letzten Jahr aufgrund der engen Terminlage noch verhinderte Rheinische Knollenkönigin 2023/2024, Jule Bonsels, stand bei einem Interview auf der Bühne Rede und Antwort zum aktuellen Geschehen auf den regionalen Äckern.

Nach der Flut kehre immer mehr Normalität nach Euskirchen zurück

Letztere standen beim Tag der Landwirtschaft am Sonntag auch auf dem Klosterplatz im Mittelpunkt. Nachdem bereits am Samstag der mittlerweile dritte Tag der Nachhaltigkeit zahlreiche Gäste an die Stände lockte, waren einen Tag später insbesondere die schweren Maschinen, die auf den Feldern zum Einsatz kommen, Anlaufpunkte für technikbegeisterte Besucher. „Die Maschinen waren in den vergangenen Jahren oft so groß, dass wir richtige Probleme hatten, sie überhaupt durch die Straßen bis auf den Platz zu befördern“, berichtete Martina Ernst lachend. Die Begeisterung der Besucher habe dies aber jedes Mal wieder schnell vergessen lassen.

Mit einem mehr oder weniger grünen Daumen gesegnete Hobbygärtner durften zudem auch mit eigenem „Gepäck“ anreisen, um sich von den Experten vor Ort beraten zu lassen. „Man kann Erde aus dem eigenen Garten oder seine kränkelnden Rüben hierher mitbringen, um dann Tipps für eine bessere Pflege oder geeignete Anbaumöglichkeiten – je nach Beschaffenheit des Bodens – erfragen.“

Neben diesen Kniffen zur Verbesserung von Acker und Garten habe das mittlerweile 21. Euskirchener Knollenfest auch zum allgemeinen Wohlbefinden für Besucher und Anwohner beitragen sollen, wie Martina Ernst betonte: „So langsam verschwinden auch die letzten noch sichtbaren Spuren der Flut und es macht wieder mehr und mehr Spaß, durch die frisch renovierte Innenstadt zu spazieren und zu shoppen.“

Dazu habe auch der verkaufsoffene Sonntag und die große Beteiligung regionaler Vereine und Institutionen beitragen können. Ernst: „An solchen Wochenenden ist die Außengastro wieder gut besucht und es kehrt immer mehr Normalität in die Stadt zurück. Euskirchen ist immer einen Besuch wert. Und das wollen wir auch mit unserem Knollenfest zeigen.“