Die Corona-Pandemie war für viele Gruppen der Musikschule eine Belastung, die sich teils noch immer bemerkbar macht.
Viele AnmeldungenMehr als 100 Akteure der Musikschule Euskirchen geben ein Konzert
Auftritte auch vor größerem Publikum gehören für Nicole Wolke eigentlich längst zur alltäglichen Routine. Ob als Solistin, an der Seite ihrer Duo-Partnerin Dawn Marie Flynn oder mit unterschiedlichen Chören tourt die Sängerin bereits seit vielen Jahren durch Deutschland. Dennoch war der Konzertabend im Euskirchener Stadttheater eine Besonderheit.
Bei dem Weihnachtskonzert der Musikschule trat die ebenfalls als Lehrerin tätige Musikerin erstmals als Leiterin eines Chores vor eine große Zahl Zuschauer.
Für Gospelchor war es das erste Weihnachtskonzert nach Corona
Das weckte Erinnerungen an fast vergessen geglaubte Erinnerungen an erste Auftritte. „Ich bin heute deutlich nervöser, als wenn ich allein singen würde“, so Wolke: „Auf der anderen Seite weiß ich ganz genau, dass meine Mädels das super machen werden. Das gibt mir ein wenig Ruhe zurück.“
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Für die überwiegende Mehrheit aller Musiker waren die Jahre der Corona-Pandemie eine Belastung – von der sich manch eine Karriere bis heute nicht erholt hat. Fehlende Möglichkeiten für Proben oder Auftritte machten sich auch an den Schülerzahlen der Musikschule bemerkbar machte, wie Leiter Christian Wolf berichtete. „Viele Ensembles haben schwer unter den Umständen gelitten. Der Gospelchor stand beispielsweise 2019 das letzte Mal bei einem Weihnachtskonzert auf der Bühne.“
Bei Konzert in Euskirchen spielten Musiker von vier bis 80 Jahren
Das vergangene Jahr sei mit Blick auf die Anmeldungen hingegen ein wahrer Segen. „Nachdem man über einen so langen Zeitraum auf gemeinsames Singen und Musizieren verzichten musste, hat es fast den Eindruck, als wissen viele diese Möglichkeit jetzt noch mehr zu schätzen als vorher“, so Wolf: „Die Zahl der Anmeldungen übersteigt sogar die vor Corona und fast alle Gruppen können wieder stabil in das kommende Jahr starten.“
Dies war auch bei dem Weihnachtskonzert spürbar. Mehr als 100 Musiker präsentierten ihrem Publikum ein abwechslungsreiches Programm von der Klassik bis in die Neuzeit. Mit Rolf Zuckowskis Weihnachtsspieluhr etwa verzauberte der Nachwuchs der musikalischen Früherziehung die Anwesenden. „Heute stehen Akteure vieler Generationen im Alter von vier bis über 80 Jahren auf der Bühne“, berichtete Christian Wolf. Entsprechend vielschichtig gestaltete sich auch die bunte Mischung aus Jazzstücken, Titelmelodien bekannter Disneyfilme und Klassikern wie Vivaldis „Vier Jahreszeiten“, mit dem die Akteure den Abend füllten.
„Nach einer solchen Zeit wieder derart starken Rückenwind zu spüren, tut mir als Musikschulleiter richtig gut. Die Begeisterung aller Beteiligten ist sogar noch größer als zuvor und dies zeigen sie heute auch bei unserem gemeinsamen Weihnachtskonzert.“