Dieser Gottesdienst lief anders ab als üblich: Diakon Francesco Tabacco segnete in Euskirchen zahlreiche Hunde und zwei Katzen.
Weihwasser für Katz' und HundIn Euskirchen gab es einen Gottesdienst für Haustiere

Diakon Francesco Tabacco freute sich über seine ungewöhnlichen Gottesdienstbesucher.
Copyright: Cedric Arndt
Gottesdienstbesucher, die während einer Messe aufgeregt durcheinanderlaufen und unermüdlich ihre nähere Umgebung und Sitznachbarn beobachten und beschnuppern, sind eher eine Seltenheit. Bei der von Francesco Tabacco geleiteten Andacht auf dem Franziskanerplatz begleiteten sie die Lieder und den kurzen Predigttext zudem immer wieder mit lautstarken Zwischenrufen.
Doch den Diakon konnte dieser Umstand nicht aus der Ruhe bringen, hatte er doch mit genau einer solchen Reaktion gerechnet. Bei den lebhaften Zuhörern handelte es sich um die Haustiere der weiteren Gäste, die am Samstagnachmittag sogar im Mittelpunkt stehen sollten.
Kater Minkus begegnete der Tiersegung mit Vorsicht
Zum wiederholten Male hatte Francesco Tabacco die Vierbeiner und ihre Herrchen und Frauchen zu einer Tiersegnung eingeladen, der bereits mit großer Begeisterung entgegengeblickt wurde.
Vom kleinen Chihuahua, der nach einer Schrecksekunde schnell auf dem Arm seines Beschützers verschwand, bis zu deutlich größeren Artgenossen, die ihren Besitzerinnen bis über die Hüfte ragten, hatten sich zahlreiche Hunde auf dem Platz versammelt. Anders als die fröhlich bellenden Fellnasen wirkte der zweieinhalb Jahre alte Minkus als eine von zwei Katzen von dieser Situation hingegen deutlich weniger begeistert.

Fühlte sich bei der Segnung im Kreis zahlreicher Hunde etwas unwohl: Kater Minkus, hier mit seinem Besitzer Lukas.
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Eine Weihwasserdusche gab es für zahlreiche Vierbeiner.
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Zwar hatten die Hunde ihn erstaunlich schnell in ihrer Mitte akzeptiert und warfen ihm nur gelegentlich einen neugierigen Blick zu, dennoch wäre der Kater in einem unbeobachteten Moment am liebsten die Klosterwände hinaufgespurtet, um das Treiben im Innenhof aus sicherer Entfernung zu beobachten.
„Für Minkus ist es heute die erste Tiersegnung. Ich selbst war mit seinem Vorgänger aber schon häufiger hier“, berichtete Katzenbesitzer Lukas: „Von der Segnung erhoffe ich mir Schutz und Gesundheit für Minkus. Für mich ist er nämlich nach dem Tod meines Vaters die einzige Familie und daher sehr, sehr wichtig.“
Mischlingshündin Mia bekommt kaum genug von der Weihwasserdusche
Während Minkus sich auf dem Arm von Lukas der Segnung stets auf der Suche nach einem geeigneten Fluchtweg unterzog, konnte die kleine Mischlingshündin Mia von der Weihwasserdusche kaum genug bekommen und wich dem Diakon anschließend nicht mehr von der Seite. „Mia kennt den Ablauf schon aus den vergangenen Jahren und ist da mittlerweile sehr entspannt“, berichtete Giovanna Monnocci. „Wir sind gläubige Christen und kommen daher regelmäßig hierher, weil wir glauben, dass auch die Tiere zu Gottes Schöpfung gehören und somit auch unter seinem Segen stehen“, fügte Partner Christian Bruske hinzu.
Mit diesen Worten griff der Hundebesitzer auch die Ausführungen von Francesco Tabacco auf, die er in seiner Predigt an seine zwei- und vierbeinigen Zuhörer gerichtet hatte: „Auch wir müssen lernen, die Schöpfung in Allem zu erkennen. Wir tragen die Verantwortung, diese Schöpfung zu schützen, sie zu bewahren und sie auch selbst zu Wort kommen zu lassen“, so der Diakon.