Lehre aus der FlutBei Hochwasser fließt der Vlattener Bach in den Zülpicher See

Lesezeit 2 Minuten
Das Bild zeigt einen Abschnitt des Vlattener Bachs.

Der Vlattener Bach soll eine Überlaufschwelle bekommen, damit Wasser bei Hochwasser in den Zülpicher Wassersportsee abfließen kann.

Zülpich rüstet sich für ein mögliches Extremhochwasser. Es ist nicht nur ein neues Rückhaltebecken im Rotbachtal geplant.

Die Flutkatastrophe im Juli 2021 hat auch im Stadtgebiet Zülpich viele Schäden verursacht. Wie an vielen Stellen im Kreis waren es hier auch die kleinen Bäche, die sich plötzlich zu reißenden Fluten entwickelten. Damit das nicht noch einmal passiert, ergreift die Stadt Zülpich einige Maßnahmen.

So soll im Rotbachtal ein Rückhaltebecken gebaut werden, als Modellprojekt für vergleichbare Vorhaben. Das soll den Rotbach entlasten, der unter anderem durch Schwerfen, Sinzenich, Lövenich und Nemmenich fließt.

Zülpich: Hochwasserschwelle geplant

Und auch für den Vlattener Bach hat man sich etwas überlegt. Das ruhig dahin plätschernde Gewässer fließt von Vlatten aus bis Lövenich und mündet dort in den Rotbach. Künftig soll bei großen Hochwasserereignissen Wasser aus dem Bach in den Wassersportsee bei Zülpich geleitet werden. „Damit wird die Ablaufmenge des Vlattener Baches in den Rotbach bei Extremhochwasser begrenzt“, heißt es in einer Mitteilung des Erftverbandes, der nun mit den ersten vorbereitenden Maßnahmen beginnt.

Alles zum Thema Hochwasser, Überschwemmung und Flut

Geplant ist eine Überlaufschwelle, über die bei hohen Pegelständen Wasser in Höhe der Eichenallee seitlich abfließen kann. Das Wasser solle die dann leicht vertiefte Straße queren und über ein 140 Meter langes und begrüntes Gerinne zum Wassersportsee geführt werden, heißt es in der Mitteilung des Erftverbandes weiter.

Im ersten Schritt werden Bäume gefällt

In einem ersten Schritt sind nun Fällarbeiten vorgesehen. Nach Angaben des Erftverbandes werden im Februar Bäume und Sträucher im Baufeld entfernt. „Unter Berücksichtigung des Artenschutzes“, heißt es in der Mitteilung des Erftverbands.

Wie viel Gehölz entfernt werden soll, konnte der Erftverband auf Nachfrage nicht angeben. „Auf jeden Fall wird sichergestellt, dass der Eingriff auch wieder durch Ausgleichsmaßnahmen kompensiert wird“, teilt Dietmar Jansen vom Erftverband mit.

Es sollen nun erst einmal nur die reinen Fällarbeiten vorgenommen werden, ab Sommer sollen dann auch die Wurzelstöcke entfernt werden. Laut Erftverband kann im Zülpicher Wassersportsee ein Retentionsvolumen von etwa 800.000 Kubikmetern zum Hochwasserrückhalt genutzt werden.


Die Zülpicher Stadtverwaltung wird in der kommenden Ratssitzung am Dienstag, 6. Februar, ab 18 Uhr im Forum Zülpich einen Sachstandsbericht zum Hochwasserschutz geben.

KStA abonnieren