Wegen NachwuchsproblemenFeuerwehren aus Zülpich schließen sich zusammen

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Bei der Kinderfeuerwehr der Stadt Zülpich werden Sechs- bis Zehnjährige spielerisch an den Dienst in der Feuerwehr herangeführt.

  • Die Feuerwehren überall haben mit Nachwuchsproblemen zu kämpfen.
  • Fünf Kommunen der Zülpicher Börde schließen sich deshalb in der "Börde Feuer" zusammen.
  • Wir erklären, was es mit dem Projekt auf sich hat und wer daran beteiligt ist.

Zülpich/Weilerswist – Die Feuerwehren im Kreis Euskirchen sehen sich zwar (noch) personell gut aufgestellt, doch der demografische Wandel macht auch vor den Toren der Feuerwehrgerätehäuser nicht halt. Das ist auch bei den fünf Kommunen der Leader-Region Zülpicher Börde (Zülpich, Weilerswist, Nörvenich, Vettweiß und Erftstadt) der Fall. In allen fünf Kommunen, so Anna Steinmann von der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) Zülpicher Börde, seien die Mitgliederzahlen in den Einsatzabteilungen rückläufig.

Schuld daran sei nicht nur die demografische Entwicklung. Auch immer höhere Anforderungen an die Ausbildung, neue Aufgaben, etwa bei überörtlichen Hilfeeinsätzen, und die professionalisierten Anforderungen an die Ehrenamtler bei Brand- und Rettungseinsätzen führten zum Schwund im Ehrenamt Feuerwehr.

Das Projekt "Börde Feuer"

Das Leader-Projekt „Börde Feuer“ ist mit einer Gesamtsumme von 167 187 Euro veranschlagt.

Die Lokale Aktionsgruppe (LAG) Zülpicher Börde unterstützt das Projekt mit 108 671 Euro aus Landes- und EU-Mitteln. Der übrige Anteil wird von den beteiligten Kommunen Zülpich, Erftstadt, Nörvenich, Weilerswist und Vettweiß erbracht.

Der Durchführungszeitraum des Projekts „Börde Feuer“ erstreckt sich von Juni 2019 bis Juni 2021. Projektträger ist der Kreis Düren, der das Projekt in den Gemeinden Nörvenich, Weilerswist und Vettweiß sowie in der Stadt Zülpich und im südlichen Stadtgebiet der Stadt Erftstadt umsetzt. (eb)

Die Feuerwehren brauchen Nachwuchs

Jugendliche in Jugend- oder Kinderfeuerwehr zu bekommen und später in die aktive Wehr zu übernehmen, gestalte sich immer schwieriger.

Wobei nicht nur der flächendeckende Brandschutz und die Hilfeleistungseinsätze unverzichtbar für die Region seien. Auch im sozialen Leben leisteten Feuerwehrleute in den Kommunen einen hohen Beitrag, etwa bei der Sicherung von Veranstaltungen oder der Unterstützung anderer Vereine.

Neue Ideen sind gefordert

Die Erkenntnis in den Kommunen: Schneller Handlungsbedarf ist gefordert. Es gelte, mit neuen Ideen Mitglieder zu gewinnen und Akzeptanz für die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehren zu schaffen. Hier setzt das Projekt „Börde Feuer“ an, das mit fast 170 000 Euro veranschlagt ist.

Im Blick sind dabei die Bürger in der Region sowie deren minderjährige Kinder für den Bereich der Jugend- und Kinderfeuerwehr. Weitere Zielgruppen sind Frauen, Seiteneinsteiger und Neubürger, insbesondere auch geflüchtete Menschen.

Stabsstelle für Kommunikation wird eingerichtet

Im Rahmen des Projekts "Börde Feuer" wird eine Stabsstelle „Kommunikation“ eingerichtet, die die Feuerwehren bei ihrer Öffentlichkeitsarbeit unterstützt. Außerdem sollen in dieser Stabsstelle überregionale Maßnahmen geplant und umgesetzt werden, um Nachwuchs zu gewinnen.

Was ist "Leader"?

Leader ist ein methodischer Ansatz der Regionalentwicklung und Förderschwerpunkt der EU, um den ländlichen Raum zu entwickeln. Dies funktioniert von unten nach oben, sodass Bürger und Vereine aktiv ihren Lebensraum mitgestalten können. Dafür stehen den Leader-Regionen Fördergelder zur Verfügung.

Finanziert wird Leader durch den „Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums“ sowie einzelne Bundesländer. Bundesweit gibt es derzeit 321 solcher Regionen, 28 davon in NRW.

Durch das Programm werden in der Regel bis zu 65 Prozent der Projektgesamtkosten gefördert. (eb)

www.zuelpicherboerde.de

Wie Anna Steinmann für die LAG Zülpicher Börde mitteilte, sollen ein individuell zugeschnittener Kommunikationsplan für jede einzelne Feuerwehr in der Region erstellt sowie Konzepte für Veranstaltungen, Events oder regionale Kommunikationskampagnen entwickelt werden.

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Durch professionelle Auftritte der Feuerwehren sollen Imageeffekte erzielt werden. Überdies werde eine Betreuung und Fortführung über die Projektlaufzeit hinweg angestrebt. Es gebe Bestrebungen, es nach Ende des Durchführungszeitraums auf die Kreise auszuweiten.

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