SchwertransportHistorisches U-Boot – das sind die besten Schauplätze am Rhein

Lesezeit 7 Minuten
Das U-Boot in Kiel beim Transport ins Trockendock.

Das U-Boot in Kiel beim Transport ins Trockendock.

Ein historisches U-Boot wird quer durch Deutschland transportiert – über den Rhein. Die besten Schauplätze am Ufer in Bonn und Rhein-Sieg.

Die endlos lange Promenade am Rheinufer in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis zieht nicht nur Touristen an, auch die Bewohnerinnen und Bewohner kommen immer wieder gerne, um einfach mal die Seele baumeln zu lassen.

Doch am Sonntag, dem 14. Mai, bietet der Blick auf den Rhein eine ganz besondere Attraktion. Denn wer den richtigen Moment erwischt, wird dann ein 50 Meter langes U-Boot bestaunen können.

Über drei Wochen und hunderte von Kilometer wird ein ausrangiertes U-Boot der Bundesmarine den Rhein entlang transportiert. An der Nordsee entlang von Kiel aus steuert es letztendlich das „Technik Museum Sinsheim“ an. In Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis kann man die spektakuläre Aktion Mitte Mai mit eigenen Augen verfolgen. 

Die besten Schauplätze am Bonner Rheinufer

Die ehemalige Bundeshauptstadt Bonn lebt von ihrem historischen Fluss, der mitten durch die Stadt verläuft. Sowohl auf Bonner als auch auf Beueler Seite wurden im Laufe der Jahrzehnte etliche Orte am Rhein geschaffen, an denen es sich herrlich aushalten lässt. Dann auch noch ein U-Boot vorbeiziehen zu sehen, ist aber natürlich etwas ganz Besonderes.

Ohne großen Aufwand ist das etwa im Bereich Alter Zoll möglich. Auch von der historischen Bastion hat man einen idealen Rheinblick von höher gelegener Stelle. Die Plätze sind hier allerdings begrenzt. Am Rheinufer in Richtung Rheinaue und Posttower ist unterdessen jede Menge Platz vorhanden. An der Promenade finden sich auch viele Sitzbänke.

Am Stresemannufer in der Nähe des Posttowers findet sich auch so manches gemütliches Plätzchen. Wer keine Verpflegung dabei hat, kann sich dort am Kiosk am Langen Eugen mit Pommes, Eis und Getränken eindecken.

Auf Bonner Seite finden sich unterdessen auch in Richtung Köln zwischen Kennedybrücke und Friedrich-Ebert-Brücke jede Menge Möglichkeiten, einen guten Blick auf das U-Boot zu erhaschen. In Höhe der Beethovenhalle Bonn etwa befinden sich viele Bänke und Sitzmöglichkeiten.

Das ausrangierte U-Boot U17 wird von Kiel bis nach Sinsheim überführt. Hier ist es auf dem Wasser zu sehen.

So ähnlich könnte die Bootsüberführung auch vom Leverkusener Rheinufer aus aussehen.

Gut aushalten lässt es sich auch in einem der Restaurants oder Biergärten am Bonner Rheinufer. Ganz zentral etwa der Biergarten am alten Zoll, schön gelegen unter großen Bäumen. Wer es gehobener möchte, der könnte sich einen Tisch auf der grandiosen Terrasse im Hotel Königshof direkt nebenan reservieren.

Spektakulär ist natürlich auch der Blick vom Café Rheinpavillion. Näher an den Rhein kommt man wohl kaum. Hier gibt es zudem Tische im Café vor Panoramafenstern zum Rhein, für den Fall, dass schlechtes Wetter aufziehen sollte.

Einen Biergarten mit Blick zum Rhein hat auch der Schaumburger Hof am Godesberger Rheinufer zu bieten. Ebenso lässt es sich im Biergarten in der Godesberger Bastei sowie im Restaurant Kastaniengarten, ebenfalls in Bad Godesberg, aushalten.

Blick auf Rhein und U-Boot von der „Schäl Sick“ in Beuel

Bei vielen Bonnern fast noch beliebter in Sachen Rhein-Treffpunkt ist unterdessen die Beueler Seite. Viele große und weitläufige Wiesen, alte Bäume – und abends ist die Sonne hier ein paar Stunden länger zu genießen. Den vermutlich breitesten Platz, um in der freien Natur eine Picknickdecke auszuwerfen, bietet der Bereich hinter der Kennedybrücke Richtung Köln bis hin zur Siegmündung.

Unterhalb des Restaurants Bahnhöfchen hat man bei gutem Wetter und Sonnenschein sogar die Möglichkeit, am Strand zu liegen und die Füße in den Sand zu strecken, während auf dem Rhein ein historisches U-Boot vorbeizieht.

U17 ist rund 50 Meter lang und 500 Tonnen schwer

Zu welcher Uhrzeit das rund 50 Meter lange und 500 Tonnen schwere U-Boot das Rheinufer in Bonn und Beuel passiert, ist noch nicht genau abzusehen.

Eine Zeichnung, die die Größenverhältnisse des U-Boots zeigt.

Mit 48,60 Meter Länge und 9 Metern Höhe ist das U-Boot U17 in etwa so lang wie zwölf Autos und hoch wie eineinhalb Häuser.

Damit das historische Gefährt nicht verschrottet wird, beschlossen die Technik-Museen Speyer und Sinsheim, das Boot als Exponat aufzunehmen. Der Transport hat am 28. April begonnen und wird von Kiel über die Niederlande bis zum Rhein nach Deutschland erfolgen. Hier wird es auch in unserer Region an den am Rhein gelegenen Städten zu sehen sein – neben Bonn auch bei Köln, Leverkusen, Wesseling, Niederkassel und Bad Honnef.

Der Fahrplan des U17 im Überblick:

  • Freitag, 28.04.2023: Verladung des U-Boots in Kiel und Abfahrt
  • Dienstag, 02.05.2023: Ankunft im niederländischen Dordrecht
  • Freitag, 12.05.2023: Transport von Dordrecht nach Nijmegen
  • Samstag, 13.05.2023: Transport nach Köln, über Duisburg, Düsseldorf und Leverkusen
  • Sonntag, 14.05.2023: Transport nach Lahnstein, über Wesseling, Niederkassel, Bonn, und Bad Honnef
  • Montag, 15.05.2023: Transport nach Mainz
  • Dienstag, 16.05.2023: Transport nach Mannheim
  • Mittwoch, 17.05.2023: Ankunft im Naturhafen Speyer
  • Sonntag, 21.05.2023: Straßentransport ins Technik Museum Speyer

Der Fahrplan für das U-Boot wird regelmäßig auf der Webseite der Technik-Museen Sinsheim und Speyer aktualisiert. Dieser könne sich aber auch noch ändern, sollte es zu Verzögerungen kommen, teilten die Museen auf Anfrage mit.

Schauplätze am Rheinufer in Beuel

In Beuel bietet sich auch der Mirecourtplatz direkt am Anleger des Chinaschiffs als Aussichtspunkt an. Nicht zu vergessen natürlich die Beueler Rheinaue, wo man sich mit Kindern die Wartezeit auch auf dem Spielplatz Hariboschiff die Wartezeit vertreiben kann.

Da das Boot mit etwa neun bis zehn Kilometern pro Stunde auf dem Fluss und somit ein wenig schneller als Schrittgeschwindigkeit unterwegs sein wird, ist flottes Spazieren oder langsames Radfahren nebenher möglich. Wer also nicht an einem Platz verweilen will, verfolgt den Transport einfach entlang des wunderbar ausgebauten Fahrradwegs entlang des Rheinufers – sowohl auf Beueler als auch auf Bonner Seite.

Wer das Ereignis auf dem Rhein lieber bei Getränken und etwas zu Essen beobachten möchte, der hat natürlich auch auf Beueler Seite viele gute Adressen zur Auswahl. Zentral gelegen wäre da etwa die Rheinlust, wo Bier, Burger und jede Menge anderer leckerer Gerichte angeboten werden.

Ein großes U-Boot liegt im Wasser bei Kiel. Ein Mann in einer orangenen Jacke steht auf dem oberen Teil des Bootes.

Das U-Boot der Bundesmarine war seit 1973 vor allem in der Nord- und Ostsee im Einsatz.

Den perfekten Blick dürfte man allerdings an einigen Tischen im Ocean Paradise haben. Dabei handelt es sich nämlich um ein Schiff, das am Beueler Rheinufer vor Anker liegt.

Richtig gute Plätze mit Blick auf den Rhein gibt es auf Beueler Seite erst wieder hinter der Konrad-Adenauer-Brücke. Etwa die Rheinalm am Bonner Bogen, mit herrlicher Außenterrasse. Auch in der Rohmühle hat man bei gutem Essen einen großartigen Blick auf den Rhein.

Wer beim Warten auf das U-Boot ordentlich relaxen möchte, der ist vermutlich am besten in der „Bikini Beach Bar“ am Beueler Rheinufer aufgehoben. Wie der Name schon verrät, wurde hier ein Strand aufgeschüttet, wo man im Liegestuhl Cocktails genießen und die Füße in den Sand strecken kann.

Historisches U-Boot kommt: Schauplätze im Rhein-Sieg-Kreis

Hervorragende Gelegenheiten bietet sich Interessierten natürlich auch im Rhein-Sieg-Kreis, einen Blick auf das historische U-Boot zu erhaschen. Ganz vorne dabei: Königswinter und Bad Honnef. Die beiden Städte haben im Laufe der Jahre eine Rhein-Kultur entwickelt.

An der Rheinallee zwischen dem historischen Anker und dem Sea Life in Königswinter findet sich ein Café neben dem anderen, alle mit schönem Rheinblick.

Rheinblick von oben: Drachenfels und Rolandsbogen

Den längsten Blick auf das U-Boot hat man dann aber vermutlich vom Plateau auf dem Drachenfels. Wer ein Fernglas mitbringt, kann den Schwertransport von hier aus mehrere Kilometer mitverfolgen.

Eine ähnlich spektakuläre Sicht hat man wohl nur vom Rodderberg gegenüber. Schon Graf Roland soll ja hier gestanden und sehnsüchtig zu seiner verlorenen Geliebten Hildegunde geblickt haben, die im Kloster Nonnenwerth lebte. Der nach dem Grafen benannte Rolandsbogen bietet allerdings auch noch heute einen herausragenden Blick auf den Rhein.

Bei gutem Wetter bietet unterdessen das Rheinufer in Niederdollendorf sehr viel Platz. Hier kann man zwischen den Buhnen richtiges Beach-Feeling bekommen.

Das Highlight in Bad Honnef ist natürlich die Insel Grafenwerth, die auch so schon einen Ausflug wert ist. Doch auch hier erhascht man immer wieder einen Blick auf den Rhein.

Mondorfer Hafen

Den Rhein in Richtung Köln entlang dürfte vor allem der Mondorfer Hafen eine gute Adresse sein. Viel Platz, öffentliche Plätze und Bänke zum Sitzen gibt es hier jede Menge.

Die Wartezeit können sich Kinder auf dem schönen Spielplatz direkt am Rhein vertreiben. Und wer keine Verpflegung dabei hat, der hat in Mondorf viele Einkehrmöglichkeiten, etwa im Medo oder im Da Pino.

Weg des Unterseeboots ist auch per Live-Tracking nachvollziehbar

Das U-Boot U17 der Bundesmarine war seit 1973 vor allem in der Nord- und Ostsee im Einsatz und wurde im Jahr 2010 ausgemustert. Nach einer Umrüstung auf den Typ 206 Alpha wurde es auch im Mittelmeer eingesetzt.

Während einer Militärübung im Jahre 1997 wurde U17 das erste deutsche Unterseeboot, das nach dem Zweiten Weltkrieg in amerikanischen Gewässern fuhr. Dabei lief das U-Boot auch in den Hafen von Baltimore ein. Ein deutsches U-Boot ankerte dort zuletzt im Jahr 1916.

Mit einem 900-Tonnen-Kran wurde das U-Boot am 28. April auf ein „see- und flusstaugliches Schwimmponton“ geladen. Darauf wird es dann durch den Nord- und Ostsee-Kanal entlang der Nordseeküste nach Rotterdam gehen. Von den Niederlanden aus wird der Transport auf der Waal zurück nach Deutschland bis zum Rhein fortgesetzt.

Ein genauerer Zeitplan des Transports wird noch auf der Webseite des Projekts veröffentlicht. Seitens der Technik-Museen Sinsheim und Speyer werde der Weg des U-Boots auch online per Live-Tracking nachvollziehbar sein.

KStA abonnieren