Joachim Stamp gibt Vorsitz der NRW-FDP auf

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Düsseldorf – Der FDP-Landesvorsitzende Joachim Stamp gibt sein Amt nach dem Debakel der Liberalen bei der Landtagswahl auf. Stamp werde im kommenden Januar bei der Neuwahl des Landesvorstandes nicht zur Wiederwahl antreten, teilte ein Parteisprecher am Donnerstag in Düsseldorf mit. Das hatte der Bonner „General-Anzeiger” zuvor berichtet. Stamp zieht damit die Konsequenz aus der schweren Niederlage seiner Partei bei der Landtagswahl am 15. Mai.

Der 52-Jährige ist seit 2017 Landesvorsitzender der NRW-FDP und war Spitzenkandidat für die Landtagswahl, bei der seine Partei im Mai ihr Ergebnis auf 5,9 Prozent halbiert hatte (2017: 12,6 Prozent). Damit konnte die schwarz-gelbe Koalition nicht weiterregieren.

Stamp selbst verlor seine Ämter als Integrations- und Familienminister sowie als stellvertretender Ministerpräsident. Bereits im Juni hatte er angekündigt, dass sich die NRW-FDP bei einem vorgezogenen Parteitag personell neu aufstellen werde. Welche Rolle er selbst dabei spielen werde, blieb damals aber offen.

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In einer Mail an die Mitglieder der NRW-FDP gab Stamp nun seinen Rückzug bekannt. Dass dies nicht schon früher geschah, begründete er damit, dass er sich dafür verantwortlich fühlte, einen geordneten Neuanfang sicherzustellen.

„Unmittelbar nach der Landtagswahl haben wir auch im Landesvorstand einen umfassenden Strukturprozess begonnen, bei dem wir unsere Defizite in allen Bereichen aufarbeiten”, heißt es in der Mail, die der dpa vorliegt.

Bis zur Neuwahl des Landesvorstandes wolle er gemeinsam mit Generalsekretär Moritz Körner den Reformprozess „weiter gestalten”. Fünf Jahre zuvor hatte die FDP mit dem damaligen Landesvorsitzenden und Spitzenkandidaten Christian Lindner noch 12,6 Prozent der Stimmen geholt. In der vorigen Wahlperiode saßen noch 28 Liberale im Düsseldorfer Parlament. Seit Mai sind es nur noch zwölf.

© dpa-infocom, dpa:220825-99-510670/6 (dpa/lnw)

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