Pasha Gademan im Interview„Unser Auftritt war nicht typisch für Köln“

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Rot-Weiss-Trainer Pasha Gademan

Köln – Von der großen europäischen Bühne zurück in den Bundesliga-Alltag: Fünf Tage nach dem verlorenen Finale in der Euro Hockey League gegen den niederländischen HC Bloemendaal (0:4) treffen die Hockeyspieler des KTHC Rot-Weiss Köln am Samstag (12 Uhr) auf den Hamburger Polo Club (2.). Schon im Falle eines Remis hätte das Team von Pasha Gademan den Gruppensieg vorzeitig besiegelt. Vor der Partie äußert sich der Trainer im Interview.

Herr Gademan, haben Sie die Finalniederlage in der Euro Hockey League schon verdaut?

Das 0:4 hat schon wehgetan. Bloemendaal war stark, aber wir haben den Gegner auch stark gemacht. Unser Auftritt war leider nicht typisch für Köln. Wir haben nicht die Energie und das Selbstvertrauen aufbringen können, um den Gegner von unserem Tor fernzuhalten. Er hat das Spiel diktiert – und das war nicht unser Plan.

Zwölf herausgeholte Ecken für Bloemendaal sprechen eine klare Sprache – war der Gegner an diesem Tag eine Nummer zu groß?

Man hat schon gemerkt, dass wir deutlich später in den Ligaspielbetrieb eingestiegen sind als der Gegner und weniger Rhythmus hatten. Aber das darf keine Ausrede sein: Wir haben es Bloemendaal viel zu leicht gemacht. Zwölf Ecken gegen uns sind inakzeptabel – in der Bundesliga und erst recht in einem EHL-Finale.

Dabei schien Ihr Team nach den überzeugenden Siegen im Viertel- und Halbfinale bereit zu sein für das Traumfinale. Wie lautet Ihre Bilanz?

In den Partien gegen Kampong (2:1, Anm. d. Red.) und Surbiton (5:1, Anm. d. Red.) waren wir auf den Punkt da, nur leider nicht im Finale. Um das Turnier mit einem Restaurantbesuch zu vergleichen: Die Vor- und Hauptspeise waren perfekt, nur der Nachtisch hat bitter geschmeckt. Insgesamt haben wir tolle Werbung für den deutschen Hockeysport betrieben und dürfen stolz sein auf Platz zwei.

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Für Sie war die EHL-Endrunde eine Premiere. Eine Premiere, die Lust auf mehr gemacht hat?

Definitiv. Ein volles Wagener-Stadion, singende Fans und die stärksten Teams Europas vereint – das war ein geiles Erlebnis. Wir müssen aber unsere Lehren ziehen, denn solch ein Finale darf sich so nicht wiederholen. 2023 starten wir einen neuen Angriff auf den EHL-Titel.

Wie schwer fällt nun das Umschalten auf den Liga-Alltag?

Gar nicht, zumal uns gleich ein attraktiver Gegner erwartet. Einige Spieler wie Timur Oruz bekommen zwar eine Verschnaufpause, aber der Rest wird bereit sein. Wir haben in der Bundesliga noch einen Job zu erledigen und wollen die Saison nicht ohne Titel beenden. Es sind noch zwei Spiele bis zum Viertelfinale – und die müssen wir nutzen.

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