Lebensmittel-HilfeLeichlinger Tafel ruft zu Weihnachts-Spenden auf

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Plätzchen und Stollen sind willkommen für die Weihnachts-Tüten, die Tafel-Vorsitzende Helga Paul und ihr Team packen.

Plätzchen und Stollen sind willkommen für die Weihnachts-Tüten, die Tafel-Vorsitzende Helga Paul und ihr Team packen.

Leichlingen – Halle 4A des Gewerbeparks an der Moltkestraße ist nicht nur ein gemeinnütziges Lebensmittel-Lager. Die Leichlinger Tafel, die hier Menschen versorgt, die Hilfe gut gebrauchen können, ist auch ein Seismograph für die soziale Lage im reichen Deutschland. Früher, als die Flüchtlingsbewegung auf Rekordhöhe war, sorgten Migranten bei der Ausgabe für Massenandrang. Später, als viele ihre anfängliche Scheu überwunden hatten, kamen immer mehr Senioren, die mit ihrer Rente nicht auskamen. Und jetzt, in der Corona-Krise, stehen montags und donnerstags Frauen, Alleinerziehende, Schlechtbezahlte und Aushilfskräfte vor dem Rolltor, weil sie im Lockdown ihre 450-Euro-Jobs verloren haben.

Auch in der Coronakrise geöffnet

Der Leichlinger Tafel-Verein zählte zu den wenigen in der Region, die die gesamte Coronazeit hindurch ihre Lebensmittelausgabe durchgängig geöffnet hatten. Was nicht leicht war für die derzeit 34 Ehrenamtler im Lager, an Packtischen und Theke und am Steuer des Kühlwagens, der viermal in der Woche auf Tour ist, um gespendete Ware von Supermärkten und Bäckereien abzuholen.

Tafel-Fahrer Uwe Burmeister (l.) und Hartmut Klusik vom Rotary-Club Leverkusen-Opladen am Kühlwagen mit neuer Sponsoren-Werbung vor dem Tafel-Lager im Gewerbepark Frese.

Tafel-Fahrer Uwe Burmeister (l.) und Hartmut Klusik vom Rotary-Club Leverkusen-Opladen am Kühlwagen mit neuer Sponsoren-Werbung vor dem Tafel-Lager im Gewerbepark Frese.

Für Vorbereitung und Übergabe der Waren mussten Hygienekonzepte erstellt werden. Der Warteraum in der Halle muss trotz der beginnenden Kälteperiode gesperrt bleiben. Das Gemüse und Obst aus den Geschäften wird weniger. Und die Einnahmen werden es auch, weil die Lotterie beim Obstmarkt ebenso ausgefallen ist wie der gewohnte Stand beim Bratapfelfest. Die Finanzlage der von der Stadt nicht bezuschussten Einrichtung gerät in Schieflage.

Weihnachts-Geschenktüten

Geschenke für die Weihnachtstüten-Aktion der Leichlinger Tafel kann man vom 30. November bis 14. Dezember montags und donnerstags von 9 bis 12 Uhr an der Lebensmittelausgabe im Frese-Gewerbepark, Moltkestraße 25, abgeben (Halle EG 4A auf der Rückseite der Fabrik).

Gewünscht werden besonders Weihnachtsgebäck und -Süßigkeiten, Schokolade-Tafeln, Mehl, Zucker, Honig, Schwarzer Tee, Konserven und Geflügelwürstchen. Die Ausgabe der Taschen erfolgt am 21. Dezember. (hgb)

Umso dankbarer ist der Tafel-Vorstand für jede Unterstützung. Willkommen sind Spenden und Tatkraft. Vor allem Fahrer werden ständig gesucht. Auch zwei neue Werbepartner auf dem Lieferwagen helfen sehr, Edeka-Händler Hans-Ulrich Bonus und der Rotary-Club Leverkusen-Opladen, der 3000 Euro gespendet hat. Und der Leichlinger Hobbykoch Dietmar Siebers, der 150 Exemplare seines Kochbuches „Lieblingsrezepte“ der Tafel gewidmet und ihr dadurch mehrere Tausend Euro beschert hat.

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50 Familien, manche mit bis zu acht Kindern, zählen zum festen Kundenstamm der Tafel. Ihnen soll auch dieses Jahr eine Freude gemacht und vor Heiligabend eine Weihnachtstüte überreicht werden. Dafür ruft die Tafel zu Spenden auf. Gebeten wird nicht um fertige Geschenkpakete, sondern um haltbare Lebensmittel, die vom Tafel-Team verpackt werden.

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