Wahlen 2020Die Partei Volt bringt sich in Stellung

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Dorothea Heister und Christian Kaiser wollen Volt auch in Leichlingen als Partei etablieren und suchen Mitstreiter. 

Leichlingen – Paneuropäisch, progressiv und pragmatisch – diese drei Stichworte fielen wohl am Mittwochabend am häufigsten im Brauhaus Aloysianum. Denn so beschreiben die Mitglieder der Partei Volt ihre Arbeitsweise. Das Leichlinger Parteimitglied Christian Kaiser gibt gleich ein Beispiel, um seine Partei vorzustellen: „Wir wollen eine europaweite Agrarwende, bei der nachhaltige Produktion subventioniert wird.“ 

Nachdem die Partei in diesem Jahr zur Europawahl angetreten war und sich den Leichlingern schon auf dem Stadtfest vorgestellt hatte, sucht das frisch gegründete City-Team nun nach Mitstreitern. Denn im nächsten Jahr kommt gleich die Kommunalwahl in Nordrhein-Westfalen auf die Volt-Mitglieder zu. „Wir wollen auch in Leichlingen antreten“, kündigte Kaiser an. Die Partei, die eine EU-Reform fordert, gründete sich 2017 und gewann bei der diesjährigen Europawahl erstmals einen Sitz im Parlament. Kaiser und seine Parteikollegin Dorothea Heister schätzen vor allem die flachen Hierarchien der Partei.

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Im Brauhaus Aloysianum stellt Volt erstmals sein Programm in Leichlingen vor.

„Jeder kann verschiedenen Teams zu bestimmten Themen wie Mobilität oder Kommunikation beitreten“, erklärte Heister. Ein weiterer Pluspunkt für Kaiser: „Wir lassen uns auf keine Grabenkämpfe zwischen links und rechts ein.“ Trotzdem hat sich Volt im Europäischen Parlament der Fraktion „Die Grüne/Europäische Freie Allianz“ angeschlossen.

Bürger fühlen sich nicht gehört

Gründe, speziell in Leichlingen zu kandidieren, sieht Kaiser genug. Seit 2012 lebt der Manager für digitale Transformation bei einem Autozulieferer in der Blütenstadt. „Es war schon eine Herausforderung, die Begebenheiten zu verstehen“, sagte er.

Das Thema Stadtpark beispielsweise sei für Außenstehende nicht einfach zu verstehen. Die Mehrheit der Bewohner hatte in einer Bürgerbefragung 2015 dafür gestimmt, den Stadtpark unangetastet zu lassen. Nachdem der Stadtrat damals zugesichert hatte, sich an die Abstimmung halten zu wollen, gibt es nun allerdings neue Pläne. Aktuell soll der Streifen entlang der Kirchstraße vom alten Park abgekoppelt werden.

Mehr Transparenz gewünscht

Wegen solcher Entscheidungen würden sich seiner Meinung nach einige Bürger nicht gehört fühlen. Helfen würde da mehr Transparenz. „Ein Live-Stream der Ratssitzungen oder ein besseres Ratsinformationssystem würden schon viel ausmachen“, findet Kaiser. Zudem treiben vor allem die Themen Digitalisierung und Mobilität ihn um. Denn Kaiser zufolge verpasse Leichlingen als ländlichere Kleinstadt zwischen mehreren Ballungszentren in dem Bereich noch diverse Chancen. Zum Beispiel sei Homeoffice immer mehr im Kommen und trotzdem finde sich kein Co-Working-Space im Stadtgebiet.

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Einigen Besuchern schien die Vorstellung der Partei noch zu vage zu sein. So fragte ein Zuhörer nach den konkreten Zielen für Leichlingen. Die vier Parteimitglieder ließen sich davon nicht aus der Ruhe bringen. „Wir stehen noch ganz am Anfang und möchten das Wahlprogramm für 2020 mit Ihnen zusammen aufstellen“, sagte Kaiser. Aus diesem Grund lädt das City-Team jeden dritten Dienstag im Monat ab 19.30 Uhr zu einem Meet & Greet in das Bistro Lanzelot ein, um sich auszutauschen und einzubringen.

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