Auftritt in LeverkusenSissi Perlinger begeistert Forum-Publikum – trotz leerer Plätze

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Sissi

Sissi Perlinger im Leopardenkostüm.

Leverkusen – Nirgendwo sonst außer in der Show von Sissi Perlinger beginnt eine Veranstaltung mit einem schamanischem Ritual: Die Menge schrie in den Saal hinein und Perlinger war erstaunt von der Macht Leverkusens. Am Mittwochabend trat die Kabarettistin, Multiinstrumentalistin und „Ententrainerin“ mit ihrem Programm „Worum es wirklich geht“ im großen Saal im Forum auf.

Trotz vieler leerer Sitzplätze machte Perlinger das Beste aus der Situation und forderte die Zuschauer auf, sich weiter zu ihr nach vorne zu setzen, da es keinen plausiblen Grund gebe, um Angst zu haben.

„Comedians machen den Job wegen dem Geld. Kabarettisten wegen des Geldes. Aber ich mache ihn aus Leidenschaft“, erklärte Perlinger. Bevor die Show richtig begann, übte sie mit den Zuschauern und Zuschauerinnen das Ausbuhen, Applaudieren und auch das Glücklichsein.

Mit Händen Gitarre und mit den Füßen Schlagzeug spielen

Los ging ihr Programm mit Fast-Food Ketten: So brachte sie den Besuchern beispielsweise bei, dass man, sollte man erst eine Cola und dann ein Bier trinken, „colabieren“ würde. Danach folgte eine für Perlinger typische musikalische Einlage. Während sie mit ihren Händen Gitarre und mit den Füßen Schlagzeug spielte, brachte sie die Menschen mit ihrem Text zum Lachen. Später befasste sie sich ausführlich mit der Rolle der Frau in unserer Gesellschaft und weshalb die Affen schlauer seien als wir Menschen. Doch auch für ausreichend Tanzeinlagen war gesorgt – Perlinger sprang und flog förmlich in ihrer leopardengemusterten Kleidung über die Bühne und erfüllte den Saal mit Leben.

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Unter den Besuchern waren auch die Freundinnen Anette Lauterbach, Jutta Tigges und Myriam Grünheid. Lauterbach hatte die Karten bereits 2020 zu ihrem Geburtstag bekommen und konnte sie nun nach etlicher Verschiebungen aufgrund der Pandemie endlich einlösen. „Ich war schon bei mehreren Vorstellungen von Perlinger und bin einfach begeistert von ihrem Bühnenprogramm. Trotzdem war es nie so leer wie heute“, beobachtete Lauterbach.

Sie und ihre Freundinnen wunderten sich über die vielen leeren Plätze. „In Leverkusen bleiben die Leute abends lieber zu Hause, anstatt rauszugehen. Wenn wir in Köln wären, wäre der Saal voll“, vermutet Tigges. Die Frauen hätten sich gewünscht, dass die Vorstellung in einem kleinerem Raum stattgefunden hätte, denn von den hinteren Plätzen waren weder die Mimik noch die Gestik der Protagonistin besonders gut zu erkennen. „Kabarett ist ein Mitreißtheater. Es lebt von der Künstler- und Publikumsinteraktion, die hier in der großen Örtlichkeit ziemlich auf der Strecke bleibt“, sagte Lauterbach. Dennoch waren die Frauen von der Show begeistert und hatten jede Menge zu lachen.

Zum Ende der Veranstaltung verabschiedete sich Perlinger mit einem tosenden Applaus von ihren Gästen und sorgte sicher noch für den ein oder anderen Lacher auf dem Rückweg nach Hause.

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