Commerzbank in LeverkusenKredite sind extrem gefragt

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In den Schlebuscher Arkaden hat die Commerzbank ihre neue Filiale eröffnet. Ingo Mrosowski findet sie beispielhaft modern.

Leverkusen – Ingo Mrosowski ist schon länger im Geschäft. Einen derartigen Run auf Ratenkredite hat der Leverkusener Commerzbank-Chef aber noch nicht erlebt: Um rund 50 Prozent sei in den ersten zehn Wochen des Jahres das Geschäft mit den eher kurzfristigen Konsumentenkrediten ausgeweitet worden, sagte der 47-Jährige am Mittwoch. Einen Grund hat der Bänker auch entdeckt: „unser Zinsangebot. Wir sind günstiger als die Konkurrenz.“ Das liegt an einem Sonderangebot, mit dem die Commerzbank ihr 150-jähriges Bestehen begeht.

So etwas passt allerdings in die Geschäftspolitik des Geldhauses, das in der Finanzkrise stark gebeutelt wurde und sich seither konsequent um neue Privatkunden bemüht. Auf das problematische Investmentbanking setzt die Commerzbank kaum noch. Als Hebel dient das Girokonto, das nichts kostet – jedenfalls, solange pro Monat mehr als 1200 Euro eingehen.

951 neue Kunden

Dass diese Strategie aufgeht, zeigen die Zahlen, die Mrosowski in Wiesdorf vorlegte: Im Marktbereich Leverkusen, der von Filialen in der City, in Opladen, Schlebusch und Leichlingen bespielt wird, habe man voriges Jahr 951 Kunden neu gewonnen. Netto, also nach Abzug der ehemaligen Kunden. Angesichts von gut 23 000 Commerzbank-Kunden im Sprengel sei das eine beachtliche Steigerung, so Mrosowski. Von der Konkurrenz komme in dieser Hinsicht Rückenwind: Mehr als 500 Banken und Sparkassen hätten im Lauf des vorigen Jahres die Grundgebühren ihrer Girokonten erhöht.

Dass sich die Kundenwerbung lohnt, steht in der Commerzbank außer Zweifel: Die seit 2013 gewonnenen Neukunden seien inzwischen für ein Drittel der Erträge in der Bank verantwortlich. Das liege daran, „dass neue Kunden am Ende nicht nur mit ihrem Girokonto zu uns wechseln“, betonte Mrosowski. Mancher schließe dann eben auch eine Baufinanzierung ab. In diesem Segment habe Leverkusen im vorigen Jahr 21 Millionen Euro neuer Kredite ausgereicht, 17 Prozent mehr als 2018. Das Segment wachse, obwohl die Nachfrage nach Immobilien das Angebot längst übersteige. Trotz der steigenden Preise sieht der Leverkusener Commerzbank-Leiter keine Gefahr einer Blase. „Das ist alles moderat, wir sind nicht Köln oder München oder Hamburg“, so Mrosowski.

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Wichtig im Tagesgeschäft sei aber, den Sparern Alternativen zu Sparbuch oder Festgeldkonto aufzuzeigen. Dort gibt es keine Zinsen mehr – die Kunden machen also Verlust. In Leverkusen verwaltet die Commerzbank derzeit 157 Millionen Euro an Einlagen. Daraus ergebe sich ein großer Beratungsbedarf – Bänker Mrosowski empfiehlt aktiv gemanagte Fonds. Wegen der Risikostreuung.

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