Dhünndeich in LeverkusenSchlebusch ist vor einem hundertjährigen Hochwasser geschützt

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Spaziergänger unterhalb des neuen Dhünndeiches

Der Dhünndeich auf der Jeckswiese in Schlebusch ist fast fertig.

Die nasse Witterung verhindert noch letzte ausstehende Arbeiten an dem Deichbauwerk, das nach dem Juli-Hochwasser von 2021 entstand.

Die Arbeiten am Dhünndeich in Schlebusch sind weitgehend abgeschlossen. Auf den ersten Blick macht das Bauwerk einen wenig spektakulären Eindruck: Laut Baubeschreibung 135 Metern lang, 1,43 Meter hoch und sechs Meter breit ist der Erdwall, der eher wie eine etwas höher gelegte Trasse aussieht. Die schweren Bagger sind wieder abgezogen, einzelne Absperrbarken stehen noch auf dem Deich – neben einer bereits installierten Sitzbank.

„Die Asphaltierung des Fuß- und Radweges auf der Deichkrone und abschließende Restarbeiten konnten bedingt durch die Regenfälle der letzten Wochen noch nicht durchgeführt werden“, geben die Technischen Betriebe Leverkusen (TBL) auf Nachfrage Auskunft. Eine länger anhaltende Trockenphase vorausgesetzt, könnten diese im Mai abgeschlossen werden. 

Der Deichkörper und die Wasserrückführung in die Dhünn sowie die Drainageleitungen allerdings sind vollständig hergestellt. „Schlebusch ist somit gegen ein hundertjährliches Hochwasser abgesichert“, resümieren die TBL. Das zumindest versprechen die Berechnungen. 

Blick auf die Steinmauer entlang der Dhünn.

Über die Steinmauer soll weiter oben ausgetretenes Wasser zurück ins Flussbett fließen.

Tatsächlich ist es die Steinmauer entlang der Dhünn, die stärker ins Auge fällt. Hier soll weiter oben ausgetretenes Hochwasser zurück in das an dieser Stelle deutlich tiefere Flussbett geleitet werden – anstatt wie beim verheerenden Hochwasser im Juli 2021 parallel dazu in die Innenstadt zu fließen. Die Steine sollen verhindern, dass zu viel Schlamm und Treibgut mit eingeschwemmt werden. Sowohl ein Rückstau des Wassers bis nach Hummelsheim als auch der Übertritt der Dhünn an einer anderen Stelle im Stadtgebiet seien ausgeschlossen, versicherte  Simone Möller von den TBL beim Baustart den skeptischen Anwohnern.

Zwar gab es bereits 2017 einen Planungsbeschluss für einen Deich quer zur Fließrichtung der Dhünn auf Höhe des Kreisverkehrs zwischen Odenthaler Straße und Kandinskystraße. Dagegen allerdings hatten Anwohner geklagt, der Rechtsstreit wurde erst im August 2021 – im Monat nach dem verheerenden Hochwasser – vor dem Oberverwaltungsgericht Münster beigelegt.

Im September 2022 erfolgte dann der Spatenstich für das Projekt, das mit Kosten von 665.000 Euro veranschlagt war, 80 Prozent der Baukosten in Höhe von 535.000 Euro sollte das Land übernehmen. Ob dieser Kostenrahmen eingehalten wurde, wollten die TBL noch nicht abschließend kommunizieren.

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