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KünstlerbunkerHarry Plein möchte in Leverkusen einen Schutzraum für Kunst schaffen

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Harry Plein mit Platten, die als Ausgangspunkt für die Arbeiten dienen

Für seine Druck-Kunst arbeitet Harry Plein mit Platten, die als Ausgangspunkt für die Arbeiten dienen

Pflanzen, Zweige, Hände – Durch diese Motive wird die Ausstellung im Leverkusener Künstlerbunker geprägt

Bei rund 150 Ausstellungen hat der Opladener Harry Plein bereits seine Kunst präsentiert, in seiner neuen Ausstellung „September“ können ab Sonntag, 28. September, 113 seiner Werke bestaunt werden. Im Künstlerbunker in Opladen, wo sich auch sein Atelier befindet, hofft Plein vor allem darauf, mit Besucherinnen und Besuchern ins Gespräch zu kommen.

Nicht zum ersten Mal können Pleins Kunstwerke im Künstlerbunker bestaunt werden, für ihn ist das ein ganz besonderer Ort, denn: Im Zweiten Weltkrieg sei der Bunker ein Schutzraum für Menschen gewesen. „Ich hab jetzt das Gefühl, dass es ein Schutzraum für die Kunst ist“, so der Künstler, der sich selbst als Urgestein in der Stadt bezeichnet: „Heute muss alles so schnell gehen, das ist eigentlich gar nicht meins.“ Deshalb sei für ihn auch die Druck-Kunst, die 2018 auch von der Unesco als immaterielles Kulturgut der Menschheit festgehalten wurde, etwas Besonderes. Neben der Druckgrafik seien in seiner neuen Ausstellung „September“, aber auch weitere Techniken zusammengebracht. Der Titel der Ausstellung habe aber eigentlich nicht viel zu bedeuten, die Ausstellung werde einfach im September eröffnet, erklärt Harry Plein.

Im Idealfall sehen Besucher etwas, was ich noch gar nicht gesehen habe
Harry Plein, Künstler

Pleins Bilder sind häufig geprägt von Dunkelheit, trotzdem gehe es immer um das Licht. „Das wenige Licht, das entwickelt eine Faszination, durch die Dunkelheit“, so der Künstler. In der Ausstellung September, können Besucherinnen und Besucher aber auch einige bunte Werke bestaunen und mit Plein ins Gespräch kommen, darüber freue er sich immer ganz besonders. „Im Idealfall sehen Besucher etwas, was ich noch gar nicht gesehen habe“, erzählt er.

Motive wie Pflanzen, Zweige, aber auch Hände tauchen auf Pleins Bildern im Künstlerbunker sehr häufig auf. Inspirationen sucht sich der 1949 in Opladen geborene Künstler häufig beim Wandern oder bei Spaziergängen. Aber auch ein altes Polaroid-Bild, auf dem Harry Plein selbst zu sehen ist, hat er in seinen Werken verarbeitet. Für seine Druck-Werke verwendet Plein häufig Platten als Ausgangspunkt, um damit zu arbeiten. Diese Platten werden dann geätzt, gekratzt und mit den Handballen bearbeitet, bevor sie dann schwarz eingefärbt und für viele verschiedene Werke genutzt werden können.

Vor rund einer Woche startete er damit, den Bunker für seine Ausstellung vorzubereiten. „Was machst du wohin?“, mit dieser Frage beschäftigt er sich seitdem. Gerade da der Bunker so groß sei, habe er auch viel Platz, um Dinge auszuprobieren. Letztendlich zu sehen sei dann nur ein Bruchteil seiner Werke: „Ich könnte die Ausstellung fünfmal machen, das Atelier ist voll“. Er findet: „Eine Ausstellung zwingt einen selbst auch nochmal zur Auseinandersetzung“.

Am Freitag, 10. Oktober, können Besucherinnen und Besucher dann im Rahmen der 21. Leverkusener Kunstnacht zum letzten Mal die Ausstellung „September“ ansehen. „Es war mir wichtig auch zur Kunstnacht auszustellen“, so Plein, denn er habe die Kunstnacht in Leverkusen auch vor 21 Jahren angeregt. Im Künstlerbunker sei es zur Kunstnacht zudem immer sehr voll, für ihn sei das auch die Möglichkeit, dass viele Leute seine Kunstwerke sehen.