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Kiwanis-PreisAusgezeichnetes Engagement von Hauptschulsprechern

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Preisübergabe mit (von links) Bürgermeister Bernhard Marewski, Kiwanis-Präsident Klaus Grefges, Natali Schoroth-Prang, Sebastian Feld und Celine Muntowski.

Preisübergabe mit (von links) Bürgermeister Bernhard Marewski, Kiwanis-Präsident Klaus Grefges, Natali Schoroth-Prang, Sebastian Feld und Celine Muntowski.

Leverkusen-Opladen – Erstmalig wurden zwei völlig überraschte und glückliche Schüler der katholischen Hauptschule „Im Hederichsfeld“ mit dem Kiwanis-Preis ausgezeichnet. Bei der 19. Verleihung im Festsaal im Manforter „Lindenhof“ – die Opladener Hauptschule ist bis zum Ende der Sanierungsarbeiten im historischen Gebäude in den Räumen der Realschule „Am Stadtpark“ untergebracht –, saßen zum zweiten Mal in Folge Schüler der Katholischen Hauptschule gespannt im Zuschauerraum.

Gemeinschaftlicher Einsatz

Bürgermeister Bernhard Marewski hob in seiner Eröffnungsrede, nach der Begrüßung durch die Schulsprecher Celine Muntowski und Sebastian Feld, erneut die Bedeutung der Hauptschule als Lernort hervor.

„Es ist wichtig, dass die Verdienste der Hauptschule öffentlich in den Blick gestellt werden“, sagte der pensionierte Studienrat. „Der Kiwanis-Preis trägt sehr dazu bei.“ Dabei dankte Marewski ausdrücklich dem Kiwanis-Vorsitzenden Klaus Grefges und erinnerte an die gesellschaftliche Aufgabe der langsam aussterbenden Schulform.

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Neben der Wissensvermittlung müsse die Hauptschule meist auch hervorragende soziale und integrative Leistungen erbringen. Ein Wert, der auch an die Schüler weitergegeben werde. Daher zählten beim Kiwanis-Preis nicht nur gute schulische Leistung, sondern auch gemeinschaftlicher Einsatz.

Zwei Kriterien, die Sebastian Feld und Celine Muntowski erfüllen. So holte Bernhard Marewski nacheinander die bis zu diesem Zeitpunkt ahnungslosen Schulsprecher erneut auf die Bühne, wo Klaus Grefges ihnen je einen Scheck über 300 Euro sowie die Urkunde des Kiwanis-Clubs zu überreichte.

Soziales Engagement

„Damit habe ich nicht gerechnet“, freut sich der 16-jährige Sebastian, einer der Schüler mit integrativem Anspruch. „Eigentlich wollte ich zu Beginn der zehnten Klasse nur Klassensprecher werden, die Aufgabe des stellvertretenden Schulsprechers kam durch Zufall.“ Dass er nun den Preis in den Händen hält, verdankt er seiner positiven Arbeitseinstellung und seinem sozialen Engagement.

Auch die Tatsache, dass er sich außerschulisch im Tierpark Reuschenberg oder im Haus Upladin einsetzt, überzeugte die Juroren. Nach der Schule wird Sebastian ein elfwöchiges Praktikum im St.-Josefs-Heim in Olsberg-Bigge, einem Dienstleister für Menschen mit körperlicher und geistiger Beeinträchtigung, absolvieren.

„Die 300 Euro lege ich mir erst einmal zurück“, sagte der frischgebackene Preisträger. „Nächstes Jahr möchte ich den Führerschein machen, dann kann ich das Geld gut gebrauchen.“ Ein Traum, den sich auch Celine von ihrem Preisgeld erfüllen möchte.

Vermitteln und Schlichten

Als Schulsprecherin machte sie sich für die Belange ihrer Mitschüler stark und vertrat zudem ihre Klasse im stadtweiten Schulnetzwerk. Vermitteln und schlichten im Schulalltag sind darüber hinaus ihre Kompetenzen.

Ein Grund für ihren Preis war auch, dass sie durchweg überwiegend gute Leistungen gebracht hat, überzeugte die Jury.

Celine betonte, jetzt müsse sie erstmal zu ihren Eltern: „Die sitzen im Publikum und sind bestimmt genau so überrascht.“ Die 16-jährige Schülerin möchte nach den Sommerferien auf der Berufsschule ihr Fachabitur in der Fachrichtung Gesundheit und Soziales machen.

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