Kommentar zum Corona-Ausbruch in RheindorfEs muss mehr getan werden

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Nach dem Ausbruch geschlossen, davor mit eher lockerer Besucherregelung, findet Angehöriger Norbert Kaluza: das aktuelle Schild am Eingang des Awo-Heims am Königsberger Platz.

Leverkusen – Amtsarzt Martin Oehler hat sich durchaus auf die Schulter geklopft, als er im Sommer verkündete, dass die Stadt unter den ersten im Land sei, die in den Alten- und Pflegeheimen systematisch Corona-Tests angeordnet haben. Das betraf allerdings nur Bewohner und Angestellte. Und daran hat sich bis heute nichts geändert.

Wie fatal sich das auswirken kann, zeigt sich nun in einer der größten Einrichtungen der Stadt. Im Heim der Arbeiterwohlfahrt sind nach jüngsten Erkenntnissen 44 Menschen mit dem Virus infiziert. Trotz dauernder Tests und auch nach dem ersten Impf-Durchgang. Damit spricht vieles dafür, dass die gefährliche Infektion durch einen Besucher eingeschleppt wurde. Die werden nämlich noch immer nicht systematisch getestet. Die Leistung wird zwar angeboten, aber sie ist freiwillig und wird nach den Beobachtungen von Angehörigen nicht oft genutzt.

Lässt man aber die Besucher außen vor, ist das Schutzkonzept für Alten- und Pflegeheime aber höchstens die Hälfte wert. Mit Blick darauf, dass dort die meisten Todesopfer in der Pandemie zu beklagen sind, ist klar: Dort muss mehr geschehen, damit nicht mehr passiert. Das Gesundheitsamt ist in der Pflicht.

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