Kommentar zum Museumsverein Morsbroich„Die Elite will nicht der Verlierer sein“

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Die spendenbereiten Honoratioren Leverkusens wollen nicht mehr.

  • Der Museumsverein ist von der Umsetzung seines Konzeptes enttäuscht.
  • Vor allem die Entscheidung in Sachen Parkplatz hat den Vorstand verärgert.
  • Im Kündigungsschreiben an den OB schwingt viel Sarkasmus mit.

Leverkusen – Die Reaktion kam nicht aus spontaner Verärgerung heraus, sondern kalkuliert nach einem Monat Bedenkzeit. Das Schreiben an den Oberbürgermeister, mit dem der Museumsverein Morsbroich der Stadt eine weitere Zusammenarbeit aufkündigt, klingt gleichwohl beleidigt und trieft vor Sarkasmus.

Offensichtlich tief davon überzeugt, das einzig realistische Rezept für die Zukunftssicherung von Schloss und Museum entwickelt zu haben, will der Verein an Abweichungen, die für ihn unmittelbar das Scheitern aller Bemühungen darstellen, nicht länger teilhaben. „Dann seht halt selbst zu!“, hätte es auch heißen können.

Bert Gerhards kommentiert

Bert Gerhards kommentiert

In der Tat bleiben Rat und Verwaltung der Stadt Leverkusen nun mit einer ziemlich verfahrenen Kiste zurück. Vieles, was der Museumsverein in seinem Konzept angeregt hat, ist schon zerredet, einiges bleibt ungewiss.

Die brillante Museumsleitung? Muss noch gefunden werden. Ein Museums-„Zubau“? Nicht in Aussicht. Eine Neugestaltung des äußeren Schlossparks? Da sei der Vogelschutz vor. Eine attraktive Gastronomie? Womöglich das größte Problem. Und das alles soll eine Stadt wuppen, die sich im Gewerbesteuersenkungs-Wettbewerb profilieren will? Na, dann mal gute Nacht.

Die Köpfe des Museumsvereins, nicht demokratisch legitimiert, aber ehrenamtlich engagiert, gehören zur Elite der Stadt. Sie wollen nicht Verlierer sein.

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