Auf dem Gelände der ehemaligen Seidenspinnerei am Berliner Platz sollen über 100 neue Wohnungen entstehen.
Copyright: Ralf Krieger
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Opladen – Als zentrumsnahe Verdichtung eines Wohngebietes ist das Vorhaben angekündigt und zur frühzeitigen Beteiligung der Bürger vor kurzem öffentlich vorgestellt worden.
Doch was die Firma Franz Baumhögger im Wupper-nahen Opladener Viertel zwischen Düsseldorfer Straße und Böcklerstraße, Am Weiher und Bielertstraße bauen will, wollen viele der Nachbarn nicht haben.
Allein, dass das noch weitgehend grüne Gelände hinter ihren Gärten bebaut wird, würde sie noch nicht so sehr stören, versichern sie. Sie befürchten allerdings noch weitere nachteilige Folgen der von der Firma Baumhögger geplanten Neubauten für 80 Wohnungen in mehreren Gebäuden, verbunden mit einer Tiefgarage für gut 100 Fahrzeuge.
Baudezernentin Andrea Deppe (links) nahm die Bedenken der Opladener Nachbarn gestern von Michael und Iris Fickus entgegen.
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Ihre Bedenken haben die Anwohner bereits mündlich in einer öffentlichen Vorstellung der Pläne Anfang März geäußert. Nun haben sie schriftlich, mit ausführlichen Begründungen, nachgelegt.
Michael und Iris Fickus überreichten die begründeten Bedenken im Namen der Nachbarschaft, versehen mit 109 Unterschriften, am Montagmorgen Baudezernentin Andrea Deppe in deren Wiesdorfer Büro.
Da sie bisher den Eindruck hatten, der Investor treibe sein Projekt mit großer Eile voran und dem entgegenstehende Prüfungen würden nicht vorgenommen, hatten es die Eheleute Fickus und ihre Nachbarn eilig, ihren Widerspruch einzubringen.
Sie sehen ihre Häuser vor allem dadurch bedroht, dass der Bauplatz in einem ausgewiesenen Überschwemmungsgebiet liegt. Der Grundwasserpegel liege ohnehin schon sehr hoch. Beim Bau einer großen Tiefgarage würde aus einem beträchtlichen Bereich das Grundwasser verdrängt – und der Pegel würde weiter steigen. Das bereits vorhandene Problem feuchter und überschwemmter Keller sowie Absackungen der älteren Wohngebäude ringsherum werde sich damit verschärfen, so ihre Befürchtung.
Damit nicht genug, lehnen die Nachbarn die weitere Bebauung als ohnehin zu eng ab. Das zusätzliche Fahrzeugaufkommen lasse die Unfallgefahr vor allem morgens auf der Bielertstraße weiter steigen, wenn viele Kinder dort zu Schulen und Kindergärten unterwegs sind. Und trotz Tiefgarage müssten sicherlich weitere Fahrzeuge in den ohnehin zugeparkten Wohnstraßen des Quartiers abgestellt werden.
Da Investor und Stadt mit dem Vorhaben zügig ans Werk gegangen sind, befürchten die Nachbarn, mit dem Bau solle schon begonnen werden, ehe der Bebauungsplan wirksam sei. „Hier dürfen keine Tatsachen geschaffen werden“, fordert Michael Fickus, der auf ein Verkehrsgutachten und hydrogeologische Untersuchungen des Bauareals dringt.
Baudezernentin Andrea Deppe versprach am Montagmorgen eine genaue Überprüfung, die dann den Fachpolitikern im Bauausschuss vorgelegt werde. „Das kann ein Weilchen dauern, aber Sie werden in jedem Fall von uns hören.“