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Frühere LandwirtschaftsschuleStadt will historisches Gebäude in Opladen der WGL übergeben

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In der seit Jahren leerstehende Opladener Landwirtschaftsschule (Architekt Peter Klotzbach) war chemisches Untersuchungsinstitut des Leverkusener Umweltamts ansässig.

Die Stadt will die seit Jahren leerstehende Opladener Landwirtschaftsschule der  WGL übergeben. 

Auf eine Anfrage der Stadtteilgruppierung Opladen Plus hin teilt die Stadt einen neuen Plan für das Gebäude an der Düsseldorfer Straße mit.

Im April noch hatte die Stadtverwaltung mitgeteilt, dass sie das Gebäude der ehemaligen Landwirtschaftsschule in Opladen an einen privaten Investor verkaufen möchte. Sie wollte auf diese Weise jährliche Unterhaltskosten von 30.000 Euro für das leerstehende Gemäuer sparen und bis zu zwei Millionen Euro beim Verkauf einnehmen. 

Nun hat sie sich jedoch offenbar eines Anderen besonnen. Das geht aus einer Stellungnahme der Verwaltung auf eine Anfrage der Stadtteilgruppierung Opladen Plus hervor. Opladen Plus hatte Mitte April in einem Antrag für die zuständigen Ratsgremien angeregt, das Gebäude, das bis 2016 das chemische Untersuchungsinstitut der Stadt beherbergte, als Haus der Fraktionen einzurichten und auf diese Weise Mietkosten für Räume zu sparen, die die Fraktionen im Stadtrat zur Zeit nutzen.

Dazu teilt die Verwaltung mit: „Da die Verwaltung selbst kein Nutzungskonzept verfolgt und keine Mittel für die dauerhafte Gebäudeunterhaltung zur Verfügung stehen, wird eine unmittelbare Übertragung des Objektes (Sonderbau) in das Eigentum der WGL (Wohnungsgesellschaft Leverkusen, Red.) befürwortet, wodurch dieses architektonisch wertvolle Gebäude im kommunalen Einflussbereich verbleiben könnte.“ Man prüfe diese Option. Die Möglichkeit eines Verkaufs an privat wird in der Stellungnahme hingegen mit keinem Wort mehr erwähnt.

Im Gegenteil betont die Fachverwaltung, dass „ein Erwerb durch die WGL auch strategisch sehr sinnvoll“ erscheint, weil die beiden benachbarten Grundstücke bereits der WGL gehören, unmittelbar angrenzend die Kindertagesstätte Kolpingstraße befindet, die Erweiterungspotenzial besitze und gegenüber an der Hermann-Löns-Straße ebenfalls ein kommunales Grundstück liege.

Für die Nutzung des Baus als Haus der Fraktionen, wie Opladen Plus vorschlägt, sieht die Verwaltung allerdings ebensowenig Chancen wie für die Weiterverfolgung des Projekts Historische Mitte, wovon die Alte Landwirtschaftsschule dereinst ein Teil sein soll. Begründung in beiden Fällen: Es fehlt für diese freiwilligen Leistungen in der Stadtkasse das Geld. Oder in den Worten der Fachverwaltung: „Ein möglicher kostenintensiver Umbau sowie die Unterhaltung eines großen und denkmalgeschützten Gebäudes wie der Alten Landwirtschaftsschule seitens der Stadt (sind) nicht realistisch.“

In einer ersten Reaktion begrüßt die FDP den neuen Plan, der städtischen Wohnungsgesellschaft das gut 100 Jahre alte Gemäuer in Opladen zu übertragen. Die Liberalen hatten das Vorhaben, das Gebäude auf dem Immobilienmarkt anzubieten, scharf kritisiert. Der Opladener FDP-Mann Friedrich Busch spricht angesichts der neuen Entwicklung von einer „freudigen Wendung“. Einerseits. Andererseits dürfe die WGL aber auch nicht zum „Resteverwerter städtischer Alt-Immobilien“ werden. Busch lehnt in diesem Zusammenhang die von der Bezirksvertretung Opladen mehrheitlich befürwortete Übernahme des leerstehenden früheren Cafés Deyck's in der Fußgängerzone durch die WGL ab.