ADFC-StatistikZehn Prozent weniger Radler an Leverkusens Zählstellen

Lesezeit 2 Minuten
Die Einfahrt zum Radweg auf der Balkantrasse am Opladener Bahnhof

Voriges Jahr nicht mehr so befahren wie 2022: der Balkan-Radweg, hier der Beginn am Opladener Bahnhof

Der Fahrrad-Boom scheint sich im vorigen Jahr nicht fortgesetzt zu haben.

Um rund zehn Prozent gesunken ist im vorigen Jahr die Zahl der Radler an den drei Leverkusener Zählstellen. Der ADFC nennt insgesamt 900.449 Radlerinnen und Radler. Die meisten, nämlich 423.683, wurden wiederum auf dem Dhünn-Radweg gezählt. Die Ost-West-Achse am Fluss ist für das Radverkehrsnetz in der Stadt von überragender Bedeutung. Im Jahr 2022 wurden dort allerdings noch 470.308 Räder gezählt, berichtet Kurt Krefft. Für die Zählstelle in Hitdorf nennt Leverkusens ADFC-Vorsitzender 254.024 Radfahrende, was gegenüber dem Vorjahr ebenfalls einem deutlichen Rückgang entspricht. Da waren es 293.103.

Auch die Balkantrasse sei seltener benutzt worden: „222.742 Menschen radelten diese Strecke 2023“, so Krefft. 2022 waren es noch 244.367. Die Tagesspitzenwerte des Jahres 2023 seien auf dem Dhünn-Radweg am Sonntag, 4. Juni, mit 2690 Radlerinnen und Radlern, in Hitdorf am Pfingstmontag, 29. Mai, mit 2580 und auf der Balkantrasse ebenfalls am 29. Mai mit 2169 Radlern verzeichnet worden.

Leverkusen braucht viel genauere Zahlen

Die Induktionsschleifen auf Radwegen seien ein wichtiges Planungsinstrument, weil sie objektive Daten liefern, ergänzte Krefft am Dienstagabend. Der ADFC habe daher der Stadtverwaltung Vorschläge für die drei weitere Fahrradzählstellen gemacht: auf der Nordseite am Beginn der Schlebuscher Fußgängerzone Schlebusch, auf dem Geh- und Radweg entlang der Ostseite der Bahngleise in Wiesdorf gegenüber des Forums sowie auf dem Bürriger Deich.

Drei weitere Zählstellen könnten aber nur ein Anfang sein: Krefft zählt 23 Standorte auf, darunter ist zum Beispiel der Konrad-Adenauer-Platz in Manfort, wo Radwege aus allen Richtungen zusammentreffen. „Eine fahrradfreundliche Stadt, wie es Leverkusen sein möchte, braucht so ein dichtmaschiges Netz von Fahrradzählstellen“, so Krefft. Nur dann seien die Radlerströme in der Stadt umfassend zu analysieren.

Seine Jahreszahlen ergänzte der ADFC-Vorsitzende mit Kritik am Zustand auch wichtiger Verbindungen: Leverkusens Radverkehrsanlagen seien „nicht mehr zeitgemäß: zu schmal und zum Teil in einem schlechten Zustand. Hier muss unbedingt gehandelt werden.“

KStA abonnieren