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Antrag gescheitertStadt sieht keine Gefahr in der Leverkusener Strombergstraße

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Strombergstraße

Die beschauliche Strombergstraße liegt in Nähe des Klinikums in Schlebusch

Die Bezirksvertretung behandelte einen Antrag auf Verkehrsberuhigung in Schlebusch.

Anwohnende in der Strombergstraße beklagen sich über die Verkehrssituation in ihrer Straße. „Insbesondere für Kinder, ältere Menschen und Menschen mit eingeschränkter Mobilität, wird die Situation vor Ort zunehmend als unsicher und unzumutbar erlebt“, schreibt die Bürgerliste in einem Antrag, den sie im Kontakt mit den Anwohnenden gestellt hat. Konkret fordern diese verkehrsberuhigende Maßnahmen, etwa durch entsprechende Markierungen, Verkehrsinseln oder Fahrbahnanhebungen. Temporär könnten mobile Aufsteller und Hinweisschilder, die etwa vor spielenden Kindern warnen, Abhilfe schaffen. 

Obwohl in der engen Schlebuscher Straße bereits Tempo 30 gilt, sei die Situation problematisch, vor allem, weil es keine Gehwege oder Markierungen für Fußgänger gibt und parkende Autos die ohnehin schmale Fahrbahn zusätzlich verengen. 

Bezirksbürgermeister Frank Schönberger war vor Ort: „Auf dieser Straße 30 zu fahren, ist verantwortungslos und viel zu schnell.“ Allerdings geschehe das auch nur sehr selten, sagt Conchita Laurenz, Abteilungsleiterin Verkehrslenkung und -sicherung, vor der Bezirksvertretung III, die den Antrag behandelt.

Sechs Autos pro Stunde

Die Stadt hat von 29. September bis 6. Oktober den Verkehr in der Straße überwacht. Insgesamt fuhren 488 Autos in Richtung Drachenfelsstraße und 413 in Richtung Wolkenburgstraße über die Strombergstraße. „Das sind etwa 60 Autos pro Tag, oder sechs pro Stunde zwischen 7 und 18 Uhr“, sagt Laurenz. „Das ist ein sehr geringes Verkehrsaufkommen.“ 

Etwa fünf Prozent davon fuhren schneller als die erlaubten 30 Kilometer pro Stunden, nur ein einziger im ahndungsrelevanten Geschwindigkeitsbereich.  „Da lohnen sich keine Maßnahmen, es gibt keine Unfälle und keine Gefahrenlage“, resmümiert Laurenz. Natürlich könne man einen Gehweg markieren, der wäre aber von sehr vielen Grundstückseinfahrten unterbrochen und so auch wenig hilfreich. Außerdem könnten dann auch die Anwohnenden oder ihre Besucher hier nicht mehr parken, ob das in Sinne der Antragssteller sei, bezweifelt Laurenz.

Der Antrag wurde so einstimmig abgelehnt. Die Stadtverwaltung soll sich aber noch einmal mit den Anwohnenden in Verbindung setzen, ob sie sich mit alternierenden Parken zur Verkehrsberuhigung arrangieren können – auch wenn dafür Parkplätze wegfallen würden. „Das könnte man wohl auch in einer Haushaltssperre hinbekommen“, sagt Schönberger.

Vor Ort allerdings stellt sich das Bild anders dar: „Wir fordern Tempo 10 oder eine Spielstraße“, sagt eine Anwohnerin. Zudem wünscht sie sich, dass die reine Wohnstraße nur für Anwohner freigegeben wird. „Hier parken häufig Mitarbeitende vom Klinikum die Straße voll.“ Davon allerdings ist im Antrag der Bürgerliste nichts zu lesen. 


KVB soll Bezirksvertretern berichten

Auch die Situation an der Endhaltestelle der Linie 4 beschäftigt die Bezirksvertreter. Die Grünen hatten den Antrag gestellt, die KVB-Verantwortlichen in ihre nächste Sitzung zu laden, um über die schleppende Wiederherstellung der Buswendeschleife zu sprechen. Diese war im Zuge der Sanierung an der Stadtbahnhaltestelle geschlossen worden. Die Bahnen der KVB fahren lange wieder, Busse müssen aber weiterhin im Wohngebiet parken und Menschen, die von Bahn auf Bus umsteigen wollen, weitere Wege auf sich nehmen (wir berichteten).

Vor den Bezirksvertretern berichtete Conchita Laurenz noch einmal über den Sachstand: Die Planung und Ausschreibung zur Sanierung der Buswendeschleife liegen bei der KVB, seien fertig und mit der Stadt Köln abgestimmt, auf deren Stadtgebiet diese liegt. Es hakt aktuell noch an der Regenentwässerung, die mit den Stadtentwässerungsbetrieben Köln abgestimmt werden muss. Ist das geschehen, könnten die Arbeiten in drei bis vier Monaten Bauzeit abgeschlossen werden. Wann das sein wird, ist aber völlig offen. Die KVB sei gerne bereit, jemanden in die nächste Bezirkssitzung zu schicken, berichtet Laurenz.