Leverkusener VereinIranerinnen pflanzen Baum für die Freiheit

Lesezeit 2 Minuten
Die iranische Gemeinschaft  Leverkusen pflanzt einen Baum mit Oberbürgermeister Uwe Richrath  Grünzug Schmalenbruch, Theodor-Gierath-Straße.

Einen Baum spendete die iranische Gemeinschaft Leverkusen für den Grünzug Schmalenbruch an der Theodor-Gierath-Straße. Mit dabei: Oberbürgermeister Uwe Richrath (rechts).

Zum persischen Neujahrsfest pflanzen Iraner traditionell Bäume. Eine Ulme wurde in Leverkusen gepflanzt.

Das persische Neujahrs- oder Frühlingsfest Nouruz wird am 21. März gefeiert. Die Iranische Gemeinschaft Leverkusen hat das Fest ebenfalls begangen und sich auf einen alten Brauch besonnen: Zu diesem Anlass pflanzt man traditionell einen Baum im öffentlichen Raum.

Baumspenden nimmt das städtische Grünflächenamt gerne an. Gemeinsam einigte man sich auf eine Grünfläche hinter dem Altenheim „Wohnpark Bürgerbusch“. 480 Euro kostete eine Flatterulme in einer ordentlichen Größe. Der Baum, eine seltene und gefährdete Art, wurde am Donnerstagnachmittag in Lützenkirchen unter der Regie des Grünflächenamts gepflanzt.

Die Iranische Gemeinschaft Leverkusen darf man den Freundinnen und Freunden der Demokratiebewegung in ihrem Herkunftsland zurechnen. „Wir wünschen uns Demokratie und Freiheit für den Iran“, sagt er. Die islamische Regierung, die besonders die Frauen unterdrückt, könne keine Demokratie bringen.

Alles zum Thema Uwe Richrath

Baum steht für die Freiheit der Frauen im Iran

Deshalb beteiligten sich auch einige Frauen an der Pflanzung, alle mit offenen Haaren und ohne das in ihrem Heimatland von der Demokratiebewegung bekämpfte Kopftuch. Oberbürgermeister Uwe Richrath nahm an der Pflanzung teil, hielt eine kurze Ansprache, in der er sagte, wie wichtig Bäume fürs Land und für die Stadt seien. Vertreter des Integrationsrats waren gleichfalls gekommen. Der Baum soll auch für die Freiheit im Iran stehen und für die Freiheit der Frauen.

„Mit einer Baumpflanzung verbindet man sich mit der Natur“, sagte der Vereinsvorsitzende Mahmout Taghavi. Er selbst hat mehrmals zwischen Iran und Deutschland den Wohnort gewechselt. Zum ersten Mal kam Taghavi 1976 nach Deutschland, studierte hier Kernphysik.

Die Revolution im Iran hatte gerade stattgefunden, als er 1979 zurück in den Iran zog. „Ich wollte dem Volk helfen“, allerdings interessierte sich damals niemand – aus heutiger Sicht zum Glück – für seine in Deutschland erworbenen Fähigkeiten bezüglich der Kernkraft, erzählt Taghavi.

1988 verließ er sein Heimatland wieder, kam nach Leverkusen und konnte bei Bayer anfangen zu arbeiten.

KStA abonnieren