Obwohl Gebäude fertig sindLeverkusener Kinder können in zwei Kitas nicht einziehen

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Die städtische Tageseinrichtung an der Albert-Schweitzer-Straße.

Fertig, aber nicht offen: Die städtische Tageseinrichtung an der Albert-Schweitzer-Straße.

Die Stadt Leverkusen teilt für die Kita Fester Weg einen neuen Öffnungstermin mit.

Eine gute Nachricht ist, dass zwei neue Kitas, wie sie am Fester Weg und am Henkelmännchenplatz in Opladen gebaut worden sind, nicht die gleiche betongraue und uninspirierte Architektur haben, wie sie in den vergangenen Jahren gebaut wurden.

Die schlechte Nachricht ist aber, dass viele Eltern, die ihre Kinder zum Ende der Sommerferien – wie das noch im Januar 2023 einmal angekündigt wurde – in einer der beiden Kindergärten abgeben wollten, das jetzt doch noch nicht tun können. Die Gebäude sind zwar augenscheinlich fertig geworden, alleine im zuständigen Dezernat von Marc Adomat scheint an irgendeiner Stelle Sand im Getriebe zu stecken.

Die neue Kita am Fester Weg in direkter Nachbarschaft zur Derr-Siedlung (Wohnpark Steinbüchel) fällt schon wegen einer frischen ultramarinblauen Wand-Verblendung am Eingang auf. In ihr sollen 160 Kinder ihren ersten Platz in einer Institution außerhalb des Elternhauses bekommen. Die Außenanlagen sind fertig gebaut – inklusive der Bepflanzung, der Parkplatz ist gepflastert, die Baufirma scheint sich an die vorgegebene Abnahmefrist gehalten zu haben.

Die Kita am Henkelmännchenplatz.

Die Kita am Henkelmännchenplatz.

Sie sollte bald eröffnet werden, denn im Bezirk III fehlen besonders viele Betreuungsplätze, von fast 700 war die Rede. Ein Blick durch die Fenster lässt einen aber an einer baldigen Eröffnung zweifeln: Es sind keine Möbel in dem fertigen Bau. Die zu beschaffen, wäre vielleicht sogar noch nicht einmal das größte Hindernis; das Haus muss auch mit Leben gefüllt werden, mit Personal.

Eine Sprecherin vom Presseamt schreibt auf Anfrage, dass zwar „auch Akquise für die neue Kita Fester Weg“ betrieben worden sei. Die wichtigste Voraussetzung sei aber die Besetzung des Leitungsteams: „Aus diesem Grund erfolgt im Juli 2023 eine auf die Kita Fester Weg zugeschnittene Ausschreibung, speziell für die Leitungsposition, Stellvertretung und die weiteren Fachkraft- und Ergänzungskraftstellen.“

Der Formulierung lässt sich entnehmen, dass die Suche nach Leitungspersonal anscheinend erst jetzt beginnen soll, wo doch die Kita schon bald öffnen sollte und wo doch auch im Fachbereich Kinder und Jugend bekannt ist, wie schwer es ist, Personal für Kitas zu bekommen. Weshalb das erst jetzt geschieht, teilt die Sprecherin nicht mit, sie nennt aber einen neuen Öffnungstermin: Zwei von acht Gruppen sollen im Spätherbst beginnen – mit Möbeln und Leitungsteam. Den „Vollbetrieb“ möchte man im Frühjahr 2024 erreichen, schreibt die Sprecherin. Folglich hat man bisher auch keine Anmeldungen für die Kita angenommen.

In Opladen am Henkelmännchenplatz liegt die Sache anders, aber nicht was das Ergebnis betrifft: Im fertigen Gebäude wohnen oben längst Mieter. Unten, in der künftigen Kita, stehen dagegen die Räume leer. Diese Kita soll von einem freien Träger betrieben werden. Ein erster Interessent sei nicht zum Zuge gekommen, schreibt die Sprecherin, jetzt soll es die Awo machen. Die Awo habe „schon Interesse bekundet“. Allerdings fehlt es bisher an einem Vertrag mit der Stadt. Ohne Vertrag können aber noch kein Personal akquiriert werden und keine Möbel angeschafft werden. Trotz Fachkräftemangels sei man aber zuversichtlich. Einen Öffnungstermin nannte die Sprecherin nicht.

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