Kommentar zum Hebammen-Mangel in Leverkusen„Ein gewaltiger Fehler im System“

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Das Klinikum will gemeinsam mit der kassenärztlichen Vereinigung eine zentrale Notfallaufnahme einrichten

Das Klinikum will gemeinsam mit der kassenärztlichen Vereinigung eine zentrale Notfallaufnahme einrichten

  • Das Klinikum Leverkusen muss am kommenden Wochenende aus Personalnot die Abteilung schließen.
  • Unsere Autorin kommentiert die Bedingungen der Hebammen und das Ausspielen der Frauen zwischen Angestelltendasein und Zeitarbeit..

Leverkusen – Gibt es etwas Wichtigeres, als gesund und geborgen ins Leben zu starten? Wenn man sieht, was seit Jahren mit denjenigen passiert, die dafür maßgeblich verantwortlich sind, muss die Antwort wohl „Ja“ heißen. Es ist bald vier Jahre her, dass die letzte Beleghebamme in Leverkusen aufgehört hat, weil sie sich die Versicherung für die Geburtsbegleitung nicht mehr leisten konnte.

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Und das Klinikum Leverkusen ist nicht das erste Haus in der Region, dass aus Personalmangel den Kreißsaal vorübergehend schließen muss. Hebammen sagen einhellig, dass sie den schönsten Beruf der Welt haben. Aber die Bedingungen stimmen nicht: Nacht- und Wochenendschichten bei wenig attraktiver Bezahlung.

Besetzung sollte kein Thema sein

Wenn jetzt auch noch Personaldienstleister Hebammen mit höheren Löhnen und Wunschdienstzeiten anwerben und die Klinikhebammen jene Dienste abdecken müssen, die die teureren Zeitarbeiter nicht machen wollen, dann ist ein gewaltiger Fehler im System.

Eltern haben viele Sorgen, bevor ein Kind zur Welt kommt. Ob sie eine Hebamme bekommen, die ihnen in der ersten Zeit zur Seite steht, sollte nicht dazu gehören. Und schon gar nicht die Frage, ob der nächste Kreißsaal überhaupt besetzt ist.  

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