Auf dem Markt war deutlich weniger los als üblich. In den Regenlücken füllte er sich allerdings.
AdventsmarktNur wenige Besucher trotzen dem Regen in Schlebusch

In den Regenpausen füllte sich der Schlebuscher Adventsmarkt.
Copyright: Violetta Gniß
„With you under the mistletoe“ schallt es durch die Schlebuscher Fußgängerzone – dabei ist es an diesem Samstagabend eher ein Regenschirm als ein Mistelzweig. Die Fußgängerzone ist dementsprechend leer, unter den Zelten am Kiosk nahe der Kirche und am Brunnen tummeln sich die Leute – das spricht wohl dafür, dass es tatsächlich am Wetter liegt und nicht am Markt.
Die Händlerinnen und Händler büßen bei ihrem Umsatz aber ordentlich ein. Ayten Dalgic, die Naturschmuck verkauft, baut ihren Stand schon um 17 Uhr ab, obwohl sie eigentlich bis 22 Uhr geblieben wäre. Es lohne sich nicht, sagt sie. „Heute habe ich 70 Euro eingenommen, das ist einfach nur traurig für den Aufwand“, so Dalgic – im vergangenen Jahr habe sie das Zehnfache eingenommen. Sie berichtet weiter: „Viele Stände haben heute erst gar nicht aufgebaut, bei diesem Wetter geht ja keiner raus.“
Viele Stände haben heute erst gar nicht aufgebaut, bei diesem Wetter geht ja keiner raus
Und so stehen die Stände in der Fußgängerzone sehr vereinzelt, mit großen Lücken dazwischen. Das fällt auch den Besucherinnen und Besuchern auf. Eine Leverkusenerin hat Besuch von ihren Freunden aus Hessen. Die drei wollten das regnerische Wetter nutzen: „Wir haben uns gedacht, es ist dann sicherlich schön leer“, sagt einer lachend aus der Gruppe, die mit einem Glühwein am Kiosk steht. Schade finden sie allerdings, dass die Stände sehr vereinzelt stehen. „Ich würde mir Handwerksstände wünschen – das gehört für mich einfach zu einem Weihnachtsmarkt dazu“, sagt eine Limburgerin.
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In den Regenlücken wird es allmählich deutlich voller und der Stadtteil zeigt wieder einmal seine Attraktivität für viele Menschen. Die meisten halten sich an den Hochburgen auf, an denen es Glühwein und Zelte gibt. Es gibt aber Probleme, diese beiden Verweilzonen elegant zu verbinden. Das ist allerdings nicht nur dem Regen in diesem Jahr geschuldet, auch in vergangenen Jahren standen die Stände in der Fußgängerzone teils sehr vereinzelt.
Schlebuscher finden ihren Weihnachtsmarkt im Dorf wichtig
Einige Besucherinnen und Besucher sind davon enttäuscht, hört man heraus. Eine Freundesgruppe aus Schlebusch glaubt allerdings, für die Lücken eine Erklärung gefunden zu haben: „Vier Wochen Weihnachtsmarkt, das wäre für Schlebusch super, dann würde das auch anders aussehen“, sagen sie. Immerhin lohne es sich für einige Händler sicherlich nicht, den Aufwand von Auf- und Abbau für nur zwei Tage zu betreiben. Aber die Gruppe gibt auch zu: „Ein Wochenende reicht uns nicht.“
Schließlich genießen diese Ur-Schlebuscher, die seit 69 Jahren ihrem Stadtteil treu bleiben, ihren Dorf-Weihnachtsmarkt. „Man geht in sein Dorf, deswegen ist dieser Weihnachtsmarkt auch so wichtig“, sagen sie und „Schlebusch ist ja auch ein gemütlicher Ort.“ Deswegen hat es sich die Gruppe unter einem Zelt bei Glühwein gemütlich gemacht und freut sich darauf auf diesem „kuscheligen Weihnachtsmarkt“, wie sie ihn nennen, alte Bekannte wiederzutreffen.
„Die frische Luft tut gut, es ist einfach schön und wir wollen den Markt unterstützen“, sagen sie. Deswegen konnte die vier an diesem Samstagabend auch der Regen nicht aufhalten, wie sie erzählen – ihr Motto: „Kapuze auf und durch.“

