Ohne Hüllen und PestizideLeverkusens erster Unverpacktladen in Schlebusch eröffnet

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Nina Rosizke in ihrem neuen Laden in der Schlebuscher Fußgängerzone.

Leverkusen – Ach, das ist ja was ganz Neues hier, sagen viele Kunden, wenn sie den Laden in der Schlebuscher Fußgängerzone betreten. „Nein, eigentlich ist das ganz alt“, sagt Nina Rositzke dann gerne. Und meint natürlich nicht ihren Laden, denn der ist tatsächlich neu an der Bergischen Landstraße 40, sondern das Konzept. Süßigkeiten in großen Gläsern etwa, wie es die älteren Besucher noch aus dem Tante-Emma-Laden und die jüngeren vom Büdchen um die Ecke kennen, zum Beispiel. Die sind mitten im kleinen Laden aufgebaut.

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Die Süßigkeiten-Bar.

„Das ist natürlich ein großer Magnet, da bleiben alle gerne dran hängen“, sagt Rositzke. Und picken sich ihre Lieblingsleckereien heraus.

Müll vermeiden

Nostalgische Erinnerungen wecken ist aber nicht das Hauptziel von „Fairliebt & Hüllenlos“, hauptsächlich geht es in Leverkusens erstem Unverpacktladen um die Vermeidung von Verpackungsmüll. Angeboten werden etwa Nüsse, Getreide und Müslimischungen zum Selbstabfüllen in mitgebrachte Gläser. Wer gerade keines zur Hand hat, findet wahrscheinlich ein gespendetes im Kunden-für-Kunden Körbchen. Viele Stammkunden kennen Rositzke schon von ihrem mobilen Unverpacktwagen, mit dem sie in der Region unterwegs war und bald auch wieder sein wird.

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Linsen in allen Farben.

Im Gegensatz dazu ist das Sortiment im Laden breiter aufgestellt: Vor allem die Auswahl an Bad- und Kosmetikartikeln wie feste Spülseife oder Babybalsam im Glas ist hier größer. Außerdem gibt es ein wachsendes Sortiment an Naturweinen. „Diese sind zum einen natürlich nicht mit Pestiziden gespritzt und häufig auch nicht gefiltert. Dadurch schmeckt man viel besser, woher sie kommen“, erläutert Rositzke.

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Überrascht ist Rositzke, wie gut der Cafébetrieb in dem vor zwei Wochen eröffneten Laden schon läuft, obwohl sie noch keine Werbung gemacht hat und als Ersatzlager für die von der Flut getroffenen Kellerräume ein riesiger Container vor dem Schaufenster steht. „Ich denke, es liegt daran, dass wir beim Kaffee und Mittagessen auch immer vegane Produkte anbieten, aber mir war nicht bewusst, dass die vegane Community hier so groß ist“, sagt die 41-Jährige.

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Gläser werden vor dem Befüllen gewogen.

Dass sie den Laden eröffnet hat, schon bevor alle Regale prall gefüllt sind und der Schriftzug über dem Laden hängt, hat sie nicht bereut. „Ich sage den Kunden: Wir wachsen hier zusammen rein. Und das finden die meisten toll.“ Dafür hat sie abwischbare Stifte an der Eingangstür liegen. Damit können Kunden beim Verlassen des Ladens auf eine Scheibe schreiben, was sie sich noch vermissen. Einiges steht schon da: Ingwer zum Naschen, Waschmittel fest und flüssig, Dinkelgrieß, Milchprodukte im Pfandglas. Kommt alles, wenn das Lager fertig ist, verspricht Rositzke.

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