Politiker haben zu viele BedenkenOpladen bekommt keine Disco

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Disco dpa

Die Mitglieder der Leverkusener Linken hätten gerne eine Disco in Opladen - die Vertreter der übrigen Fraktionen befürchten zuviel Autoverkehr und Lärm und stimmten jetzt im Planungsausschuss gegen einen entsprechenden Antrag. 

Leverkusen  – Die Linke Leverkusen hatte es so gut gemeint: Eine neue Diskothek, angesiedelt im künftigen Dienstleistungszentrum zwischen dem neuen Busbahnhof und der Neustadt in Opladen, könnte „Opladen als Ausgeh- und Studentenviertel stärken“ und auch jene Leverkusener anlocken, die sonst zum Tanzvergnügen nach Köln, Düsseldorf oder Solingen fahren.

Am besten in der Nähe der Bahnschienen gelegen, damit keine Nachbarn gestört werden. Doch es kam anders. Im Ausschuss für Stadtplanung, wo der Antrag zur Diskussion stand, fehlte Linken-Vertreterin Gisela Kronenberg krankheitsbedingt, und so meldeten sich im Ausschuss nur Bedenkenträger.

Zu viel Autos und Lärm

Roswitha Arnold (Grüne) fand zwar auch, dass in Leverkusen eine Location zum Abzappeln fehle, aber der Standort sei nicht geeignet. Außerdem sei der Ausdruck „Disco“ so was von retro! Dann doch lieber ein „Club“. Uwe Bartels (FDP) befürchtete, zusätzlichen Verkehr nach Opladen zu locken, weil nicht jeder Tanzwütige mit Bus oder Bahn unterwegs sei. Paul Hebbel (CDU) befürchtete eben doch eine Lärmbelästigung für das angrenzende Wohngebiet: „Da will man dann nachts seine Ruhe haben, und auf dem Hinterhof dröhnt einem dann »Hölle, Hölle, Hölle« entgegen.

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Und Ausschussvorsitzender Peter Ippolito (SPD) wollte keine Nachfrage nach einem Tanzschuppen am Ort erkennen. „Lassen Sie mich das als Vater einer disco-gestählten 21-jährigen Tochter sagen. Die würde sagen: »Doch nicht in Leverkusen!« Die fahren nämlich alle nach Düsseldorf und Köln.“ Eine Einschätzung, die auch Baudezernentin Andrea Deppe teilte: „Der Andrang, solch ein Unternehmen anzusiedeln, ist nicht sehr groß.“ Schließlich müsse ein solches Vorhaben auch noch mit dem vom Rat beschlossenen Vergnügungsstättenkonzept in Einklang gebracht werden.

Linke lässt nicht locker

So fiel nach kurzer Debatte der einstimmige Beschluss: Dieser Antrag wird abgelehnt. Kurze Zeit später am Abend feierte Die Linke Leverkusen den Antrag ihrer Ratsgruppe jedoch auf Facebook. Da war das Thema bereits vom Tisch. Allerdings kündigte Gisela Kronenberg tags darauf an, in Sachen Nachtleben nicht locker lassen zu wollen: „Wir werden einen Antrag, der dem Bebauungsplan entspricht, einreichen.“

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