WohnheimLeverkusener Sportlernachwuchs soll neues Zuhause am Kurtekotten bekommen

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Illustration des Architektenbüros für das neue Sportlerheim im Kurtekotten, oben rechts im Bild der vorhandene Wendehammer am Stichweg der Elisabeth-Langgässer-Straße

Illustration des Architektenbüros für das neue Sportlerheim im Kurtekotten, oben rechts im Bild der vorhandene Wendehammer am Stichweg der Elisabeth-Langgässer-Straße

Es gibt drei Varianten für den umstrittenen Bauplatz, die Pläne liegen jetzt für die Öffentlichkeit aus.

Luftig, das ist eine der ersten Beschreibungen, die dem Betrachter in den Sinn kommen, der sich die Illustrationen der Architekten für das zu bauende Wohnheim der Bayer 04 Fußball GmbH für jugendliche Sportlerinnen und Sportler im Elberfelder Haus ansieht. Dort, in der Wiesdorfer Verwaltungsnebenstelle an der Hauptstraße 101, sind seit Dienstag, 5. März, an Stellwänden im Foyer die Unterlagen zum vorhabenbezogenen Bebauungsplan V40/I, wie es im Amtsdeutsch heißt, für jedermann zu betrachten.

Im Wege der „frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit“ sind die Leverkusenerinnen und Leverkusener aufgerufen, zu dem Planverfahren Anregungen und Bedenken vorzubringen. Die Illustrationen an den Stellwänden zeigen alle drei möglichen Varianten der Bebauung des umstrittenen Bauplatzes am Südende der Stadt. Wobei es weniger um die Bebauung selbst geht. Die ist immer zweigeschossig. Varianten 2 und 3 stellen eine spiegelverkehrte Anordnung der Gebäude in Variante 1 dar. Der gravierendste Unterschied zwischen den von dem Kölner Büro Oxen Architekten entwickelten Optionen liegt in der Anbindung ans bestehende Straßennetz.

Variante 1

Das als zweigeschossige Anlage um einen Innenhof konzipierte Wohnheim wird über den Stichweg, der in Richtung Westen von der Elisabeth-Langgässer-Straße abgeht, erschlossen. Dazu müsste dieser Stichweg lediglich um etwa 30 Meter als 3,50 Meter breite Zufahrt verlängert werden. Der Flächenverbrauch für die Straße wäre also gering. Dazu wird in den B-Planunterlagen allerdings angemerkt, es sei „kritisch zu bewerten“, dass der Verkehr vom und zum Wohnheim, wenngleich der ein überschaubares Volumen haben wird, durch das Wohngebiet südlich des Willy-Brandt-Ringes führe. Das dürften die Anwohner dort genauso sehen.

Variante 2

Der wichtigste Unterschied zu Variante 1: Das neue Sportlerheim wird über einen noch zu bauenden Zufahrtsweg von Süden her verkehrlich erschlossen. Der Weg führt im rechten Winkel vom Kurtekottenweg weg und verläuft dann in einer sanften Kurve entlang des westlich gelegenen Geländes der Kindertagesstätte quer in Süd-Nord-Richtung durch das Bebauungsplangebiet. Aus Sicht der Planer hat diese Anbindung den Vorteil, dass der zu erwartende zusätzliche Verkehr aus dem Wohngebiet nördlich und östlich des Wohnheims herausgehalten wird. Und da auch der Wendehammer und der Parkplatz auf der dem Wohngebiet abgewandten Seite des Geländes liegen würde, sei diese Variante deutlich verträglicher mit Blick auf mögliche Konflikte wegen Lärmbelästigung.

Variante 3

Diese Variante entspricht im Prinzip der Variante 2. Einzige Variation: An der Einmündung in den Kurtekottenweg wird ein Mini-Kreisverkehr mit 18 Metern Durchmesser gebaut. Die am Bebauungsplanverfahren beteiligten Verkehrsgutachter empfehlen diese Variante. In allen drei Varianten endet das für die Gebäude vorgesehene Areal genau an der Grenze zur Seveso Schutzzone 2. Westlich dieser Linie ist keine Wohnbebauung oder andere schutzwürdige Bebauung erlaubt.

Illustration des Architektenbüros für das neue Sportlerheim im Kurtekotten

Illustration des Architektenbüros für das neue Sportlerheim im Kurtekotten. Die Gebäude sollen maximal 7,5 Meter hoch werden.

Teil der nun ausliegenden Unterlagen ist auch eine Kaltluftuntersuchung für die etwa 2,2 Hektar große Fläche des Bebauungsplans. Die mögliche Störung der Entwicklung von Kaltluftströmen war in der Debatte über das Bauprojekt von Bayer 04 auch ein wichtiges Gegenargument von Umweltschützern. Immerhin wird dem Areal im städtischen Klimaanpassungskonzept aus dem Jahr 2020 eine „sehr hohe thermische Ausgleichsfunktion“ zugerechnet.

Doch das Fazit der Gutachter von Peutz Consult aus Düsseldorf fällt hier sehr eindeutig aus: „Die Veränderung im Kaltluftgeschehen infolge des Planvorhabens fallen eher gering aus. Hierzu trägt auch die Planung an sich bei. Da die vorgesehenen Gebäude eine maximale Höhe von 7,5 m haben, kann die Kaltluft, welche in der zweiten Nachthälfte über das Plangebiet fließt, die Gebäude überströmen.“

Wer sich die Unterlagen des Bebauungsplanverfahrens im Elberfelder Haus ansehen will, hat dazu noch bis Freitag, 5. April, Zeit.

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