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Rätselhaftes Aus für PMC RailMitarbeiter vermutet Intrige gegen ehemaligen Chef

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Am 31. Januar ist hier Schluss: Die Gleisbau-Akademie von PMC Rail wurde erst im Mai 2019 eingeweiht. Damals war die Rede von besten Perspektiven.

Leverkusen – Die Einrichtung des Schulungscenters „PMC Rail International Academy“ 2019 war eine von allen Seiten begrüßte und hoffnungsvolle Ansiedlung in der Neuen Bahnstadt. Fachleute konnten dort Fertigkeiten in Gleisbau und -erhaltung lernen und vertiefen.

Besonders die Bedienung der komplizierten Maschinen des österreichischen Unternehmens Plasser & Theurer wurde dort gelehrt – ein wichtiger Baustein in der Unternehmensstrategie: In der Branche herrscht ein eklatanter Mangel an Fachkräften.

Akademie als Stiftungsmodell

Als günstig galt auch die Nähe zum Gleisbaubetrieb, der sich nur ein paar hundert Meter weiter am Bahndamm angesiedelt hatte. PMC Rail galt also in vielerlei Hinsicht als Glücksgriff. Die Akademie ist als GmbH über ein Stiftungsmodell organisiert, man wollte Entwicklung in Sachen Gleisbau betreiben, an Profit habe man nicht in erster Linie gedacht, beschreibt ein ehemaliger Mitarbeiter das Geschäftsmodell.

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Umso rätselhafter empfinden Ehemalige das jetzt verkündete Ende der Schulungen (wir berichteten). Dort sei mit den im Dezember und am Donnerstag ausgesprochenen Kündigungen über Jahrzehnte aufgebautes Bahnbau-Wissen einfach entlassen worden, sagt der Ex-Beschäftigte. Diese Fachleute seien auf dem Arbeitsmarkt kaum zu finden. Der Mitarbeiter will anonym bleiben.

Als Ursache vermutet er eine Intrige gegen den ehemaligen Chef der Akademie, Antonio Intini, der sich ohne Studium im Unternehmen von der Pike auf hochgearbeitet habe. Dabei habe er sich zu einer Koryphäe im Gleisbau entwickelt. Damit seien andere im Unternehmen wohl nicht klar gekommen. Die Akademie sei dessen Lebenswerk gewesen; er musste die Schule mit der ersten Entlassungswelle verlassen. Für den früheren Kollegen ist klar: Der Chef von Plasser & Theurer, der noch junge Johannes Max-Theurer, sei da ganz sicher falsch beraten worden.

Die Geschäftsführerin Silvia Goronzy schickte eine kurze Stellungnahme: Die Kündigungen der Mitarbeiter am Standort Opladen seien aus wirtschaftlichen Gründen erfolgt. Die Muttergesellschaft arbeite aber an einem Zukunftskonzept für den Standort.

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