Vor mehr als drei Jahren wurde der Beschluss gefasst, die Straße Am Kettnersbusch zu sanieren. Jetzt stimmte die Bezirksvertretung II den städtischen Plänen zu.
SanierungBezirksvertretung Opladen will Sackgasse erneuern lassen

Die Straße Am Kettnersbusch ist seit Jahren in einem desolaten Zustand.
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Ob der Radfahrer auf der Straße Am Kettnersbusch am Mittwochmorgen dem Fotografen ausweicht, als er in Richtung Kölner Straße radelt, oder doch eher den vielen Schlaglöchern auf seiner Straßenseite, ist nicht ganz klar. Für jeden sichtbar aber ist der beklagenswerte Zustand der 450 Meter langen Sackgasse am südlichen Ende von Opladen.
Den kennt seit Jahren auch die städtische Fachverwaltung, die in ihrer Vorlage für die Bezirksvertretung II von „Randschäden, Längs- und Blockrissen, Asphaltaufbrüchen in der Fahrbahn und im Gehweg“ berichtet. Erstmals wurde deshalb bereits im September 2022 ein Planungsbeschluss gefasst für die Sanierung und Modernisierung der Straße, deren Beleuchtungstechnik sich auf dem Stand der 1970er Jahre befindet.
Allerdings zeigte sich im Zuge der Arbeiten der Fachplaner, dass die Bäume auf der Nordseite der kleinen Straße nur dann erhalten werden können, wenn die nördliche Straßenkante bei der Sanierung auf gut 200 Metern um 60 Zentimeter nach Süden verlagert wird, wobei der südliche Bürgersteig künftig um genau dieses Stück schmaler wird. Da auch aus der Bürgerschaft der deutliche Wunsch erhoben wurde, den erhaltenswerten Baumbestand, wenn möglich, für die Sanierung nicht zu fällen, wurde ein neuer Planungsbeschluss nötig.
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Dieser sieht nun vor, mindestens fünf große Spitzahorne auf der Nordseite der Straße zu erhalten. Sieben Bäume müssen allerdings gefällt werden, wobei zwei davon auf der Südseite bereits sowieso durch Pilzerkrankungen so geschwächt sind, dass sie über kurz oder lang wegmüssen. Die Verwaltung rechnet allerdings vor, dass sie 13 neue Bäume an Straße pflanzen möchte, vor allem auf der Nordseite, in Summe sollen also sechs Bäume mehr als bislang den Kettnersbusch zieren. Weiter heißt es zum Thema Bäume und Begrünung in der Vorlage der Verwaltung: „Durch die Pflanzung von zusätzlichen Bäumen, einer begleitenden Unterpflanzung sowie der Entsiegelung von Flächen, wird die Qualität des Umfeldes deutlich verbessert. In der Stichstraße Am Kettnersbusch Nr. 35a - 47 können aufgrund des vorhandenen Abwasserkanals keine Bäume in die geplanten Grünbeete gepflanzt werden. Hier ist die Bepflanzung mit Großsträuchern geplant.“
Die Gesamtkosten für die Sanierung schätzt die Verwaltung auf zwei Millionen Euro. Noch vor einigen Jahren wären für eine solche Komplettsanierung auch saftige Anliegerbeiträge fällig geworden. Diese zu erheben, ist in Nordrhein-Westfalen den Kommunen allerdings verboten für Maßnahmen, die seit 1. Januar 2024 beschlossen wurden. Vielmehr erstattet das Land der Stadt den Anliegeranteil, den die Fachverwaltung auf 70 Prozent der Gesamtkosten, also etwa 1,4 Millionen Euro, schätzt, wie sie den Bezirksvertretern auf Nachfrage erläuterte.
Die Bezirksvertreter beschlossen die Planung für Am Kettnersbusch einstimmig. Im ersten Halbjahr 2026 wollen die Fachleute der Verwaltung nun die Baubeschlussvorlage erarbeiten. Wenn die angenommen wird und die Sanierung trotz der leeren Kassen der Stadt genehmigt wird, könnten die Arbeiten Anfang 2027 beginnen.

