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AufenthaltsortStadt schneidet Büsche und Bäume am Fürstenbergplatz zurück

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Das Grün am Fürstenbergplatz in Opladen ist deutlich zurückgeschnitten.

Das Grün am Fürstenbergplatz in Opladen ist deutlich zurückgeschnitten.

Die Sitzbänke am Platz waren von Büschen und Bäumen so zugewachsen, dass sich dort, vor Blicken geschützt, unappetitliche Dinge abgespielt haben sollen.

Mitarbeitende der Stadt haben Büsche und Bäume am Fürstenbergplatz in den vergangenen Wochen kräftig zurückgeschnitten. Von einer vormals recht prächtigen Eibe sind nurmehr der niedrig abgesägte Stamm und eine Reihe von Seitenästen übrig. An einem Ilex haben die Fachleute der Stadt den Stamm freigestellt. Das Areal rund um die Büste des vormaligen Opladener Bürgermeisters und Obstbaupioniers Vincenz Joseph Deycks mit den beiden Sitzbänken wirkt nun deutlich luftiger und ist von mehreren Seiten auch viel besser einsehbar als zuvor.

Das genau war auch eines der Ziele einer Bürgereingabe von Anfang Oktober, die am Dienstag in der Sitzung der Bezirksvertretung II behandelt wurde. Denn, so der Bürgerantragsteller, in dem bis vor kurzem sehr schlecht einsehbaren Bereich hätten Passanten wiederholt in die Beete hinein uriniert – „ein untragbares Verhalten“, wie der Antragsteller befand. Die Fläche wirke „schummrig und abgeschottet“ und entwickele sich zu einem Angstraum. 

Der Fürstenbergplatz in Opladen mit Rat-Deycks-Büste

Das Grün am Fürstenbergplatz in Opladen ist deutlich zurückgeschnitten.

Dem schafften die städtischen Mitarbeitenden durch den Beschnitt der Pflanzen Abhilfe. Dass die Bänke an der Büste offenbar von dem ein oder anderen Zeitgenossen auch zum längeren Verweilen genutzt werden, davon zeugten bei einem kurzen Besuch am Mittwochmorgen ein leerer Einkaufswagen und ein recht gut gefüllter Abfallbehälter.

Weitergehende Vorstellungen des Antragstellers nach einer „Aufwertung und Umgestaltung“ des Platzes sind wegen der desolaten Finanzlage der Stadt unrealistisch. Dabei wäre das durchaus wünschenswert, denn der allergrößte Teil des Fürstenbergplatzes wird seit Jahrzehnten als schnöde Abstellfläche für den ruhenden motorisierten Individualverkehr gebraucht. Statt einfach nur Platz für 27 Autos zu bieten, wäre eine andere Nutzung sicher eher im Sinne einer „würdigen Erinnerungskultur“, die sich auch der Antragsteller für den Ort mit der Deycks-Büste wünscht.

Die Politiker in der Bezirksvertretung waren jedenfalls erfreut, dass der Fachbereich Stadtgrün am Fürstenbergplatz zur Tat geschritten war. Die Frage von Matthias Itzwerth (CDU), ob man das Buschwerk an der Ecke zur Rat-Deycks-Straße nicht auch noch zurückschneiden könne – der Rhododendron und die Japanische Lavendelheide dort sind etwa drei Meter hoch – verneinte Nicole Jung, Leiterin der Abteilung Grünflächenunterhaltung, allerdings. Von einem radikalen Verjüngungsschnitt würde sich der Rhododendron nur sehr langsam erholen. Jung: „Eine Rodung wäre die Alternative. Das würde ich ungern tun.“ Die Versammlung erklärte den Bürgerantrag schließlich für erledigt.