Technische HochschuleKritik an neuen Schotterflächen in der Bahnstadt

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Auf dem Vorplatz der Technischen Hochschule „gedeiht“ viel Schotter. Es regt sich Kritik an dieser Gestaltung.

Auf dem Vorplatz der Technischen Hochschule „gedeiht“ viel Schotter. Es regt sich Kritik an dieser Gestaltung.

Leverkusen – Die Kritik an den zahlreichen geschotterten privaten Gärten in der Neuen Bahnstadt war heftig. Selbst die Bahnstadt-Geschäftsführung machte die Neubürger über eine kleine Aufklärungskampagne in der neuen Siedlung aufmerksam.

Geradezu verärgert klingt der Text eines Antrags der Grünen, die in der Bahnstadt eine neu angelegte Schotterfläche beim Oberbürgermeister beklagen: „Mit völligem Unverständnis haben wir zur Kenntnis genommen, dass im Außengelände des Campus der Technischen Hochschule Köln in der Neuen Bahnstadt ein großflächiger Steingarten angelegt wurde.“ Diese optische Steinwüste stehe im krassen Widerspruch zu allen ökologischen und klimatischen Erkenntnissen und Erfordernissen, so der Antrag. Gerade ein städtisches Prestigeobjekt wie die Technische Hochschule solle vorbildlich sein, schreiben sie, zumal das Land NRW den Schotterflächen den Kampf angesagt habe.

Tatsächlich sind auf dem Vorplatz des Gebäudes der Technischen Hochschule mehrere Abschnitte großflächig mit grauem Schotter belegt. Aus der Steinernen Decke ragen ein paar dünne Büsche. Bisher sind dort keine Bäume gesetzt worden.

Entwurf auf dem Jahr 2011

Bauherr ist der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW, dessen Pressesprecher konnte keine Antwort auf unsere Fragen innerhalb weniger Tage in Aussicht stellen.

Der Entwurf der Berliner Architekten Augustin und Frank stammt aus dem Jahr 2011. Sie setzten sich im Wettbewerb gegen 19 andere Büros durch. Eine 17-köpfige Jury entschied damals über den Gewinner. Dem Preisgericht gehörten neben dem damaligen Oberbürgermeister Reinhard Buchhorn der Bahnstadt-Aufsichtsratsvorsitzende Paul Hebbel und renommierte Architekten und Stadtplaner sowie Vertreter der NRW-Ministerien für Wissenschaft, Innovation und Forschung sowie für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr an. Der negative Einfluss von geschotterten Gärten auf Luftfeuchte, Umgebungstemperatur und die psychologisch schlechte Wirkung der Steinwüsten war vor neun Jahren zwar ein Thema unter Naturschützern, wurde aber wenig allgemein diskutiert.

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Bahnstadt-Geschäftsführerin Vera Rottes schreibt auf unsere Nachfrage, dass die Pläne seinerzeit öffentlich im Verwaltungsgebäude Goetheplatz ausgehängt gewesen seien. Auch die Außengestaltung. Der Campuspark selber greife „mit seinen linearen Gestaltungselementen aus einem Wechsel von geschotterten und mit Bäumen bestandenen Flächen, geraden Wiesen und Gräsern die ursprüngliche Struktur der Gleisführung auf. Der Schotter erinnere hierbei an die ursprüngliche Gleisführung in die nördliche Halle. Insofern bildet der Schotter ein wichtiges gestalterisches Element“, so Vera Rottes.

Die Grünen finden etwas anderes wichtig: Sie bitten in ihrem Antrag jetzt den Oberbürgermeister, er solle mit Verantwortlichen der Hochschule das Gespräch suchen und einfordern, dass die Schotterflächen verschwinden und stattdessen ökologisch sinnvolle Blühwiesen angelegt werden sollen. Auch weil Leverkusen den Klimanotstand ausgerufen habe.

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