Umfeld der BayArenaWohnsiedlung wird bei Spielen von Bayer 04 Leverkusen gesperrt

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Wenn in der BayArena gespielt wird, dürfen in Zukunft nur noch Anwohner die Siedlung Im Eisholz befahren.

Wenn in der BayArena gespielt wird, dürfen in Zukunft nur noch Anwohner die Siedlung Im Eisholz befahren.

Leverkusen – Wenn in der BayArena die Werkself antritt, soll künftig auch die Wohnsiedlung Im Eisholz abgesperrt werden und nur noch für Anwohner befahrbar sein. Das hat der Stadtrat diese Woche mit 32 zu 20 Stimmen trotz hartnäckiger Bedenken der Stadtverwaltung so beschlossen. So soll – wie schon am Neuenhof, am Stadtpark und in der Galliersiedlung – verhindert werden, dass Fußballfans das Wohngebiet zuparken.

Zwar hatte es an Heimspieltagen auch bisher schon eine Halbsperre mit Gesperrt-Zeichen und dem Zusatz „Bewohner frei“ auf der Straße Im Eisholz vor der Autobahnbrücke gegeben. Doch war das von vielen automobilisierten Sportsfreunden geflissentlich übersehen worden. Nun hatten die Klagen der Anwohner Erfolg und das CDU-geführte Ratsbündnis beantragte erfolgreich die Sperrung.

Hohe Kosten erwartet

Die Stadtverwaltung argumentierte vielfältig dagegen: Bisher hätten parkende Fahrzeuge keine Rettungswege versperrt; eine Einlasskontrolle für die Eisholz-Siedlung werde zu einem Rückstau bis zur Robert-Blum-Straße führen; dann müsse auch der Pappelweg gesperrt werden und zwei Dutzend Parkplätze dort wären nicht mehr erreichbar; die Eisholz-Bewohner selbst könnten ihr Zuhause nur noch über eine, dann kontrollierte Zufahrt erreichen. Unterm Strich würde sich die Parksituation in Küppersteg noch weiter verschärfen und den Verkehr in andere Straßen verdrängen.

Auch das Kostenargument, das der Fachbereichsleiter Verkehr, Friedhelm Laufs, ins Feld führte, zog in diesem Fall nicht. Einmalige Anschaffungskosten für Absperrpoller und Gitter von rund 1300 Euro würden anfallen sowie etwa 4500 Euro an Zusatzkosten für den jeweiligen Personaleinsatz. Bei einer Teilnahme von Bayer 04 am DFB-Pokal und internationalen Wettbewerben würde sich die Summe entsprechend erhöhen.

Experiment bis zum Jahresende

Schon jetzt seien die Ordner vollbeschäftigt und es sei schwierig, neue Kräfte für den Ordnerdienst an Spieltagen anzuwerben. Dazu komme der bürokratische Aufwand: Die Durchfahrtsgenehmigungen für Anwohner müssten ausgestellt und alle zwei Jahre erneuert werden. Schon jetzt werden in Leverkusen etwa 15 000 solcher Genehmigungen im Zwei-Jahres-Rhythmus erneuert, wozu tägliche Neuausstellungen durch Fahrzeugwechsel oder Umzüge kommen. Zusätzlich werden Besucheranmeldungen der Bewohner vor jedem Heimspieltag telefonisch oder per E-Mail aufgenommen und den entsprechenden Sperrstellen übermittelt. Alle amtlichen Bedenken wollte eine Mehrheit im Rat nicht gelten lassen. Die Sperrung im Eisholz soll nun ausprobiert werden.

Ende des Jahres soll allerdings geprüft werden, ob die Absperrungen den gewünschten Erfolg gebracht haben. Dann soll die Verwaltung dem Rat berichten.

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