„Zubau“ geplantWie man mehr Besucher in den Morsbroicher Schlosspark locken kann

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Kunst und Wildnis: Der äußere Schlosspark von Morsbroich ist Landschaftsschutzgebiet.

Kunst und Wildnis: Der äußere Schlosspark von Morsbroich ist Landschaftsschutzgebiet.

Leverkusen – Es hat etwas von der Quadratur des Kreises: Der Park von Schloss Morsbroich soll mehr Besucher anlocken – aber er darf davon nicht zu sehr in Mitleidenschaft gezogen werden. Dabei soll gar ein neues Gebäude entstehen. Der „Zubau“ ist Kernbestandteil des neuen Konzeptes, mit dem das erste Museum für moderne Kunst, das nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland eröffnet wurde, wieder Zugkraft entfalten soll. Denn die Ausstellungsfläche im Schloss ist schön, entspricht aber nicht modernen technischen Anforderungen.

Aber Bauen im Landschaftsschutzgebiet – das geht eigentlich nicht. Die Stadtverwaltung steht vor einem Dilemma, das mit einem neuen Landschaftsplan für Morsbroich aufgelöst werden soll. Die Debatte darüber beginnt heute im Umweltausschuss. Ende März soll sie im Stadtrat beendet werden. Denn die Zeit drängt: Die sachte Umgestaltung des äußeren Parks muss binnen zweieinhalb Jahren fertig sein. Sonst verfällt der Bundeszuschuss von reichlich einer Million Euro.

Vorsichtiger Eingriff

Seit Dienstag steht fest, wie der Park verändert werden soll: Der Berliner Landschaftsarchitekt Jörg Michel hat den Wettbewerb für Morsbroich gewonnen – jetzt wird sein Entwurf den Politikern vorgelegt. Michel ist sehr vorsichtig zu Werke gegangen; die besonders neuralgische Zone im Süden des äußeren Schlossparks fasst er nicht an.

Die Jobs im Museum sollen sicher sein

Eine neue Rechtsform für das Museum Schloss Morsbroich soll für die Bediensteten dort keine Veränderungen bringen. OB Uwe Richrath will die Arbeitsplätze sichern, „egal in welcher Betriebsform dort in Zukunft gearbeitet wird“.

Wegen der Vakanz an der Spitze des Hauses gebe es derzeit Gespräche über Hilfen, den Museumsbetrieb auch in der jetzigen Übergangszeit „qualifiziert und motiviert“ aufrecht erhalten zu können, ergänzte der Oberbürgermeister. (tk)

Der Nordwesten hingegen gilt als Bereich, der weniger empfindlich ist. Dort könnte auch der „Zubau“ für das Museum hin. Zuerst hatte man im Rathaus überlegt, das Gelände für den Zubau aus dem Landschaftsschutzgebiet herauszuschneiden. Davon ist man aber abgekommen. Stattdessen soll der Zubau mit dem Entwicklungsziel des Gebiets in Übereinstimmung gebracht werden.

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Das heißt jetzt „Ausbau der Landschaft für die Erholung oder den Fremdenverkehr“. Dass neben dem Museumsbau noch Parkplätze in den Schlosspark kommen, gilt mittlerweile als völlig ausgeschlossen.

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