Zwei erste Klassen wenigerWipperfürther Grundschulen fehlen Schüler

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Leeres_Klassenzimmer

Es fehlen Grundschüler in Wipperfürth.

Wipperfürth – Weil es zu wenig Neuanmeldungen gibt, fallen an der Albert-Schweitzer-Grundschule im Felderhofer Kamp und der Grundschule in Agathaberg im Sommer 2021 je eine Klasse weg. Beide Schulen bilden zusammen einen Schulverbund.

An der Evangelischen Albert-Schweitzer-Schule werden voraussichtlich 13 i-Dötzchen eingeschult, an der Katholischen Grundschule Agathaberg gibt es 14 Erstklässler, zusammen also 27 Neuanmeldungen.

Gleichzeitig verlassen aber 39 Viertklässler die beiden Schulen. Die Folge: Beide Schule rutschen damit knapp unter die Mindestschülerzahl von 82, die nötig wäre, um vier Klassen zu bilden. Agathaberg kommt voraussichtlich auf 78 Schülerinnen und Schüler, die Albert-Schweitzer-Schule auf 80.

Wipperfürth plant, die Eltern zu befragen

Wenn die Eltern sich für eine Grundschule entscheiden, welche Kriterien spielen dabei eine Rolle? Wohnortnähe, Qualität des Unterrichts, Ganztagsbetreuung? Oder sind es andere Gründe?

Die Stadt Wipperfürth plant hierzu eine Elternbefragung. Die Verwaltung hofft dadurch auf Grundlagen für weitere Entscheidungen, die am Ende von der Politik getroffen werden müssen.

In beiden Schulen wird jahrgangsübergreifend unterrichtet, so dass die neuen Erstklässler auf vorhandene Klassen verteilt werden sollen. Die Schule selbst spricht lieber von „Lerngruppen“ als von Klassen. Annette Klein, kommissarische Schulleiterin des Verbundes, hat die Eltern schriftlich informiert und die neue Situation erläutert.

Im Sommer wird ein geburtenschwacher Jahrgang eingeschult

Eine Ursache für die schwachen Anmeldezahlen liege darin, dass zum Sommer 2021 ein relativ geburtenschwacher Jahrgang eingeschult werde. Das habe Auswirkungen auf die gesamte Wipperfürther Schullandschaft, aber eben auch auf den Verbund EGS Albert Schweitzer/KGS Agathaberg. An beiden Schulen, so erklärt es Klein, soll zum Sommer je eine der vorhandenen Lerngruppen aufgelöst werden, die dann auf die anderen Klassen verteilt wird.

Svenja Moritz ist Vorsitzende der Elternpflegschaft des Schulverbundes. „Schön ist die neue Situation nicht, aber was soll man machen?“ Sie lobt ausdrücklich, dass man die Elternpflegschaft so früh wie möglich eingebunden und umfassend informiert habe.

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Im Gegensatz zu 2019, als in Agathaberg erst wenige Tage vor Schulbeginn bekannt wurde, dass eine Klasse aufgelöst werden muss. „Das ist von der Stadt und der Schule jetzt viel besser gelaufen“, so Moritz. Mit der Zusammenlegung werden die jetzigen Klassen größer. „Für den jahrgangsübergreifenden Unterricht ist das nicht optimal.“

Dass die Klassen neu zusammengesetzt werden, hält die Vorsitzende der Elternpflegschaft für weniger problematisch. „Es wird ohnehin zum Teil neue Klassenlehrer geben, weil an beiden Schulen derzeit Lehrer unterrichten, die abgeordnet wurden.“ Diese Abordnung laufe jetzt aus.

Im Jahr 2022 könnte an einem der Standorte Schluss sein

„Der Elternwille entscheidet“, betont Frank Mederlet (SPD), Vorsitzender des Schulausschusses, „das macht es enorm schwer“. Am 22. März tagt der Ausschuss, die Frage, wie es mit den beiden Schulstandorten und der geplanten Sanierung der Schule in Agathaberg aussieht, dürfte eine große Rolle spielen. „Wir halten an der Sanierung in Agathaberg fest“, betont Marius Marondel, Fachleiter Ordnung und Soziales.

Sollten im Schuljahr 2022/23 die Anmeldezahlen aber erneut unter der kritischen Marke bleiben, droht einem der beiden Standorte die Schließung. Das will niemand.

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