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Artenvielfalt an der Cultur-KircheErzbistum stößt Projekt in Engelskirchen an

Lesezeit 3 Minuten
Auch eine Totholzhecke haben Michelle Mink, Ida-Maria Reisch und Patrick Oetterer (v.l.) angelegt.

Auch eine Totholzhecke haben Michelle Mink, Ida-Maria Reisch und Patrick Oetterer (v.l.) angelegt.

Rund um die Cultur-Kirche grünt und blüht es, Platz für Insekten und Kleintieren wird durch ein Projekt des Erzbistums geschaffen.

Der Hintergrund kommt vom Erzbistum Köln – aber die Ausführung wird von den Anwohnern in Engelskirchen-Osberghausen gemacht. Die haben aber selbst auch eine enge Beziehung zu „ihrer“ Cultur-Kirche, die vor neun Jahren als Veranstaltungsort von Diakon Patrick Oetterer ein zweites Leben eingehaucht bekommen hat.

Besagter Hintergrund ist das Biodiversitätsprojekt im Erzbistum. Das will die Kirchengemeinden dabei unterstützen, ihre Gelände nachhaltig und ökologisch sinnvoll umzugestalten. Das hat nun auch vor nunmehr bald drei Jahren in Osberghausen begonnen. Der Kontakt ist durch den Diakon hergestellt worden, es folgen Besuche von Mitarbeitern der Biologischen Station Oberberg. Und dann kommen die Anwohner ins Spiel – darunter Michelle Mink und Ida-Maria Reisch. Die beiden jungen Frauen sind Teil des rund zwölfköpfigen Teams, das sich um die Umsetzung der geplanten Maßnahmen kümmert.

Anwohner gestalten das Biotop

Sie haben einen engen Bezug zum Engelskirchener Dorf. „Wir sind hier aufgewachsen und nach Ausbildung oder Studium wieder zurückgekommen. Früher waren wir beide tatsächlich auch Messdienerinnen in der heutigen Cultur-Kirche“, sagt die 28-jährige Michelle Mink. Und heute sind viele der Projekte umgesetzt, trotzdem trifft man sich weiterhin zweimal im Jahr, um das weitere Vorgehen zu planen.

„Dabei überlegen wir uns auch, wie wir das Thema für andere Menschen interessant machen können“, schildert Ida-Maria Reisch. Denn das Projekt des Kölner Erzbistums ist als Anschub gedacht, danach sollen die Gemeinden sich selbst weiter kümmern. Zu den Aktionen des Projektes gehören etwa das Bauen von Vogelhäusern mit Kindern. „Es hängen einige an unterschiedlichen Stellen auf dem Gelände“, führt Michelle Mink aus.

Alte Weinfässer dienen als Regenwassertonnen

Wenn man nun rund um die Kirche und den Hang hoch zum Pfarrheim geht, sieht man auf den ersten Blick gar nicht so viel – es ist grün. Aber bei genauerem Hinsehen fällt dann doch so manches auf. „Wir haben etwa alte Weinfässer als Regenwassertonnen aufgestellt, die sehen sogar noch schön aus. Dann gibt es eine große Totholzhecke, in der sich viele kleine Tiere verstecken und leben können“, sagt Ida-Maria Reisch. Michelle Mink ergänzt: „Es sind vor allem heimische Pflanzen eingesetzt worden, nachdem wir erst einmal ein bisschen aufgeräumt haben – etwa, indem wir die wildrankenden Brombeeren zurückdrängen. Und dann haben wir eine Felsenbirne und einen Apfelbaum an unserem Außenaltar sowie eine Wildkräuterspirale, da sind vor allem heimische Kräuter eingepflanzt.“

Die gemeinsame Arbeit ist aber nicht nur ökologisch sinnvoll, sie macht auch Spaß. Und fördere die Gemeinschaft, urteilt die 28-Jährige. „Wir kennen uns ja alle. Es sind auch nicht nur jüngere Leute dabei, auch unsere Eltern machen mit. Insgesamt gibt es eine große Motivation, sich auch mal an einem Samstag zu treffen und sozusagen im Garten zu arbeiten“, sagt Mink. Man könnte das Ganze also auch als Win-win-Situation bezeichnen – für die Natur und den Klimaschutz sowie für die Menschen in der Gemeinde.