Feuerwehr MarienheideEinsatz in stürmischer Zeit gewürdigt

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In der Marienheider Wache standen Beförderungen und Ernennungen im Mittelpunkt.

In der Marienheider Wache standen Beförderungen und Ernennungen im Mittelpunkt.

Marienheide – Die Marienheider Feuerwehr ist personell bislang unbeschadet durch die Pandemie gekommen. Mit dieser guten Nachricht hat Wehrführer Frank Hartkopf die Jahresdienstbesprechung der Gesamtwehr eröffnet. Dabei fand die Zusammenkunft der Floriansjünger aus Marienheide, Kalsbach, Kempershöhe und Dannenberg-Müllenbach diesmal in ungewohntem Rahmen statt.

Offiziell holten die Feuerwehrleute am Freitag nämlich die Dienstbesprechung 2021 nach, die pandemiebedingt ausgefallen war. Der bewährte Empfang in der Rüggeberg-Kantine wurde gestrichen, auch hier hatte Corona die Finger im Spiel. Schauplatz war nun die Feuerwache an der Klosterstraße. Hartkopf und seine Stellvertreter Carsten Fuhr und Matthias Kohn verzichteten auf das Vortragen von Statistik und stellten das Persönliche in den Mittelpunkt – schließlich warteten etliche Frauen und Männer schon lange auf ihre Beförderung oder die offizielle Einweisung in neue Ämter.

Ehrungen und Ernennungen

Mit stehendem Applaus haben die Feuerwehrleute Dieter Lemmer (Foto) verabschiedet. Der 67-jährige frühere Einheitsführer aus Kalsbach wurde am Freitag gleich dreimal aufgerufen. Lemmer erhielt – als erster Marienheider überhaupt – für 50 aktive Jahre im Einsatzdienst das Ehrenzeichen in Gold mit Goldkranz und kurz darauf aus den Händen des stellvertretenden Kreisbrandmeisters Mathias Schneider das Ehrenkreuz des Deutschen Feuerwehrverbandes in Silber, bevor er in die Ehrenabteilung überstellt wurde.

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35 Jahre Mitgliedschaft: Jan Bongard, Sandra Fuhr, Patrick Gelbach und Markus Ziegler.

25 Jahre: Jens Gilles, Sascha Hipler, Marco Lemmer, Reinhard Pfeifer, Tanja Gartmann, Brigitta Luxa, Markus Schneider und Cornelia Weber.

Ernennungen: Beppo Wette (stellvertretender Zugführer des Löschzugs I), Gudio Menz (Zugführer beim Löschzug II), Sebastian Hennies (Stellverterter). Hennies übernimmt auch das Amt des Gemeindejugendfeuerwehrwartes. (sfl)

Bürgermeister Stefan Meisenberg erinnerte in seinem Grußwort an das Juli-Hochwasser 2021: „Damals habe ich hautnah mitbekommen, wie fordernd die Arbeit unserer Feuerwehrfrauen und -männer ist – an den Einsatzorten und auch im Krisenstab.“

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Dieter Lemmer wurde für 50 Jahre aktiven Dienst geehrt.

Alle 95 Marienheider Einsatzkräfte, die damals gegen das Wasser kämpften, erhielten die Fluthelfermedaille des Landes. Der Bürgermeister und seine Feuerwehrchefs gaben zudem einen Ausblick auf geplante Projekte. Den Abschluss der aktuellen Bauarbeiten am Gerätehaus Kalsbach stellte Meisenberg für das kommende Jahr in Aussicht. Danach sei die Marienheider Wache dran, wo drei zusätzliche Garagen und endlich ein eigenes Stammhaus für den Musikzug entstehen sollen.

Teleskopmastwagen soll ersetzt werden

Eine Stange Geld werde auch die Ersatzbeschaffung für den im Jahr 2016 gebraucht gekauften Teleskopmast kosten, blickte Meisenberg in die Zukunft. Die Politik sei aufgerufen, dafür bereits im nächsten Haushalt eine Verpflichtungsermächtigung einzustellen. „Die Liefersituation ist inzwischen so verrückt, dass wir 2023 die ersten Schritte machen müssen, damit das Auto 2027 in Marienheide steht.“ Wehrführer Frank Hartkopf freute sich über ungebrochen hohes Interesse an der Kinder- und der Jugendfeuerwehr. Die Sorge, die Pandemie könne für einen Bruch sorgen, weil der Nachwuchs lange Zeit nicht üben konnte, habe sich nicht bestätigt. Allein am Freitag nahm Hartkopf elf Mädchen und Jungen offiziell in die Kinderfeuerwehr auf, vier Jugendfeuerwehrleute überstellte er in ihre Einsatzabteilung.

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Der Feuerwehrchef betonte indes auch, dass es kein Selbstläufer mehr sei, Kameradinnen oder Kameraden für ein Amt als Führungskraft zu finden. Unzählige Fachlehrgänge seien inzwischen nötig, bevor die Vollzeit-Ausbildung zum Gruppen- oder Zugführer am Institut der Feuerwehr NRW überhaupt erst beginne. „Und dann kommst du von dort zurück und übernimmst große Verantwortung für deine Truppe und die Menschen in unserer Gemeinde – und das rein ehrenamtlich“, so Hartkopf.

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