Rund zehn Jahre hat es gedauert, bis nach dem Verkauf aus Schloss Heiligenhoven eine Privatklinik für psychische Erkrankungen geworden ist.
Umbau abgeschlossenPrivatklinik in Schloss Heiligenhoven in Lindlar nimmt den Betrieb auf

Die Burnout-Klinik in Schloss Heiligenhoven und der Neubau sind eröffnet.
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Fast wäre der Umbau von Schloss Heiligenhoven in Lindlar zu einer Privatklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik zu einer unendlichen Geschichte geworden. Immer wieder gab es Stillstand, der Generalunternehmer sprang ab, es kam zu einem Eigentümerwechsel. Doch zehn Jahre nach dem Verkauf von Schloss und Vorburg samt dazugehörigem Areal, hat die Schlossklinik Bergisches Land der Limes AG jetzt ihren Betrieb aufgenommen.
Bei einer Führung durch das umgebaute Schloss und den modernen Neubau stellte Gert Frank, Vorstandsvorsitzender der Limes AG, die Räume und das Konzept der Klinik vor. 130 Patienten können in dem Palais genannten Neubau und dem Schloss unterkommen. Im Erdgeschoss des Schlossgebäudes befinden sich der Empfang und eine große Lounge mit Steinway-Flügel, gemütlichen Möbeln, Bücherregal und einer Kaffeebar. In den beiden Etagen darüber gibt es zahlreiche Zimmer für Einzelgespräche oder Gruppentherapien. In der dritten Etage befinden sich einige Suiten, für Klienten, die es gerne etwas exklusiver haben, informiert Frank.
Aufwendige Sanierungsarbeiten und hohe Auflagen durch Brandschutz
Doch nicht nur das Hauptgebäude wurde saniert und mit modernster Technik und einer gediegenen Ausstattung versehen, auch die Vorburg ist komplett erneuert worden. Bei der Sanierung wurden im Obergeschoss die Balkenkonstruktion und das alte Mauerwerk als Stilelemente mit einbezogen. Hier gibt es Yogaräume und Platz für Musiktherapie sowie andere Behandlungsformen.
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Wir können und wollen uns nur nach oben entwickeln. Dazu bringen wir viel Know-how mit.
Auch das wie eine große Acht gebaute Palais ist dreigeschossig. Im Souterrain ist ein großer Sportraum mit modernster Ausstattung für die spezielle Sporttherapie entstanden, auch das Schwimmbad ist großzügig angelegt, dazu kommt eine Sauna. Im Erdgeschoss bietet das Restaurant ein Angebot aus überwiegend regionalen Produkten. Die Zimmer sind modern und gehoben ausgestattet, die Flure mehr als großzügig und in den Rotunden gibt es große Aufenthaltsbereiche mit Zugang zu dem komplett umlaufenden Balkon.
Großformatige Kunstwerke tragen zu einer Atmosphäre bei, die nichts von einem Krankenhaus hat. Es gehe darum, eine Wohlfühlatmosphäre zu schaffen, denn die sei eine wichtige Grundvoraussetzung für die Gesundung, berichtet Gert Frank – getreu dem Motto der Limes-Kliniken: „Mit neuer Kraft zurück ins Leben“.
Wohlfühlatmosphäre in und rund um Gebäude von Schloss Heiligenhoven
Die Ausstattung der Klinik entspricht einem Fünf-Sterne-Niveau, mehr als 8500 Quadratmeter Nettofläche auf dem 5,8 Hektar großen Areal bieten Raum für Therapien und Aktivitäten aller Art. Der Anspruch ist hoch, die Limes-Schlosskliniken seien an der Spitze in Deutschland, so der Vorsitzende. „Wir können uns nur nach oben orientieren und entwickeln. Dazu bringen wir viel Know-how mit“.
Und das sei auch wichtig, um die Belegung der Klinik schrittweise zu erhöhen. Es sei bewusst ein allmählicher Start, damit sich die vorher getesteten Strukturen einspielen und weiter optimiert werden könnten. 45 Mitarbeiter werden aktuell in Lindlar beschäftigt, mit steigender Auslastung soll das Personal aufgestockt werden. Es sei ein langer Weg mit vielen Hürden gewesen, nun sei es geschafft. Der Blick richte sich nach vorne und nicht zurück, sagt Frank. Er sei sehr zuversichtlich, dass die Klinik ein Erfolg werde.
Hintergrund zum Umbau
Im Sommer 2015 hatte der Landschaftsverband Rheinland das Schloss samt Grundstück an die niederländische Dommeldal Finance B.V. verkauft, der Kaufvertrag wurde Ende 2017 notariell besiegelt. Seit Januar 2017 lag die Baugenehmigung vor. In Schloss und Neubau soll eine Privatklinik für Stressfolge-Erkrankungen entstehen. Es gibt 130 Betten. Für den Umbau und Neubau hatte Dommeldal mit Investitionen in Höhe von rund 30 Millionen Euro kalkuliert. Perial, die das Projekt 2022 von Dommeldal gekauft hatte, kalkulierte mit 34 Millionen Euro.Immer wieder gab es Verzögerungen, der Termin für die Eröffnung, die ursprünglich für Frühjahr 2022 geplant war, wurde mehrfach verschoben. Seit Anfang 2023 ruhten die Arbeiten. Die Projektgesellschaft, die wegen des Verzugs eine Konventionalstrafe an die Gemeinde zahlen musste, hat den Vertrag mit Perial gekündigt. Perial kümmerte sich danach selber um die Fertigstellung.55 Millionen Euro betrugen die Kosten schließlich, 130 Patienten kann die Privatklinik aufnehmen, der Betrieb startete am 21. August 2025.