Neuer BußgeldkatalogMehr Führerscheine in Oberberg einkassiert
Schneller den Führerschein abgeben müssen Autofahrer, die geblitzt werden.
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Oberberg – Mit einer Geldstrafe kommen längst nicht mehr so viele Fahrer davon: Deutlich mehr Führerscheine hat die oberbergische Polizei eingezogen, seitdem der neue Bußgeldkatalog Geschwindigkeitsüberschreitungen noch schärfer sanktioniert. Mehr als dreimal so viele Fahrer seien vorläufig aus dem Verkehr gezogen worden, berichtet die Kreispolizeibehörde auf Nachfrage.
Seit dem 28. April müssen Raser schon bei geringeren Tempoüberschreitungen ihre Fahrerlaubnis aushändigen – anstatt nur ein Bußgeld zu zahlen. In der zuvor geltenden Fassung des Bußgeldkataloges drückte der Gesetzgeber in vielen Fällen noch ein Auge zu: Innerorts, wo Tempo 50 oder 30 gilt, wurde in der Regel erst ab einer Überschreitung von 31 Stundenkilometern der Führerschein kassiert. Wer mit einem geringeren Tempo erwischt wurde, kam mit einer Geldstrafe davon. Außerhalb einer geschlossenen Ortschaft durften sich Autofahrer sogar eine Tempoüberschreitung von 41 Sachen erlauben, bevor sie ihre Fahrerlaubnis abgeben mussten. Seit dem 28. April greift das Gesetz härter durch: In einer Ortschaft wird der Führerschein bereits ab einem Verstoß von 21 Stundenkilometern fällig, außerorts ab 26 Stundenkilometern.
Die neue Regelung hat mehrere Autofahrer bereits ihre Fahrerlaubnis gekostet, wie Zahlen der Kreispolizeibehörde belegen. In der Zeit von Inkrafttreten des neuen Bußgeldkatalogs bis zum 21. Mai wurden 23 Fahrverbote für eine Tempoüberschreitung in einer Ortschaft verhängt und 18 weitere Fahrverbote wegen zu schnellen Fahrens außerhalb einer Ortschaft – macht insgesamt 41 Führerschein-Einzüge. Zum Vergleich: Für den entsprechenden Vorjahreszeitraum (28. April bis 28. Mai) hat die Polizei lediglich 13 Fahrverbote registriert: zehn für Raserei in einer Ortschaft und drei für zu schnelles Fahren außerhalb einer Ortschaft.
Je nach Höhe der Tempoüberschreitung müssen die erwischten Fahrer ihren Führerschein zwischen einem und drei Monaten abgeben. Dazu kommt stets eine Geldstrafe (zwischen 80 und 680 Euro) sowie ein oder zwei Punkte in der Flensburger Verkehrssünderdatei.
