InternetausbauBergisch Gladbachs Schulen sollen digitalisiert werden – Ein langer Weg

Lesezeit 3 Minuten
Viele Schulen warten noch auf den Internetanschluss.

Viele Schulen warten noch auf den Internetanschluss.

Bergisch Gladbach – Die Stadt steht vor der Mammutaufgabe, ihre 33 Schulen zu digitalisieren und technisch dafür auszustatten. Eine enorme Aufholjagd ist nötig. „Wir sind dabei, alle Förderprogramme bis zum letzten Zentimeter auszuschöpfen“, betont Dettlef Rockenberg, Fachbereichsleiter für Bildung und Schule.

Aber er bremst im Ausschuss für Schule und Gebäudewirtschaft allzu hohe Erwartungen der Politik, aber auch der Bürger: „Nicht alle Schulen werden den höchsten erreichbaren Standard erhalten.“ Welcher Bedarf jeweils bestehe, werde derzeit individuell geprüft. In zwei bis drei Monaten sollen die Ergebnisse vorliegen.

Geld aus dem Digital-Pakt bereits ausgeschöpft

Finanziert werden sollen die Aufwendungen für die weiterführenden Schulen aus dem Fördertopf des Landes „Digitalpakt Schulen“. Fünf Millionen Euro stehen der Stadt zu. Doch das Geld kann erst beantragt werden, wenn die Voraussetzungen für den internen Ausbau der Netzwerke gegeben sind. Und da gibt es die Probleme. Denn so lange die Telekom die leistungsstarken Glasfaserkabel nicht zu den einzelnen Standorten verlegt hat, können die städtischen Ausbauarbeiten nicht beginnen.

Zwar habe die Telekom versichert, so Rockenberg, mit den Bauarbeiten in 2022 und 2023 loszulegen: „Aber die Reihenfolge der Schulen liegt uns noch nicht vor.“ Die Stadtverwaltung – abhängig vom Fortschritt der Telekom-Arbeiten – geht deshalb davon aus, alle Projekte erst Ende 2024 realisiert haben zu können. Weil das Geld aus dem Digital-Pakt bereits für die Ausstattung der weiterführenden Schulen ausgeschöpft ist, müssen die Kosten für den Ausbau der Grundschulen mit Geld aus dem städtischen Etat finanziert werden.

Arbeiten an der GGS Heidkamp sollen dieses Jahr beendet werden

Die neu gegründete Abteilung Schul-IT arbeite trotzdem schon mit Hochdruck: Die schulinternen Netzwerke an den einzelnen Standorten sollen möglichst so verlegt sein, dass am Ende das fertig versorgte Gebäude nur noch an das Glasfaserkabel angeschlossen werden müsse, berichtet Rockenberg. Aber leider fehlten in der IT-Abteilung Mitarbeiter, um die Pläne umzusetzen. Vier von sieben Stellen seien derzeit noch unbesetzt: „Und wir können die Stellen gar nicht erst ausschreiben, weil uns der Platz für die Arbeitsplätze fehlt.“

Das könnte Sie auch interessieren:

Außer den beiden sanierten Otto-Hahn-Schulen verfügten inzwischen noch einige andere Schulen über ein flächendeckendes WLAN-Netz: Rockenberg zählt auf: Die GGS Bensberg am Containerstandort an der Saaler Mühle, die KGS In der Auen sowie die Integrierte Gesamtschule Paffrath. Derzeit verkabelt werde die GGS Heidkamp, bis Ende dieses Jahres sollen die Arbeiten erledigt sein.

Ebenfalls noch in diesem Jahr sei außerdem die GGS An der Strunde dran. Die drei Schulen in Herkenrath – Grundschule, Realschule und Gymnasium – könnten damit rechnen, dass die WLAN-Netze bis Anfang 2022 stünden. Sogar das Nicolaus-Cusanus-Gymnasium könne in den Pavillons, die zum Übergang während der Sanierung für den Unterricht genutzt werden, Netzwerktechnik nutzen.

KStA abonnieren