Rheinberg-PassageBaubeginn in Bergisch Gladbach verzögert sich weiter

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Modell der neuen Rheinberg-Passage

Bergisch Gladbach – Der irische Investor Greenman hat seine Pläne für die Modernisierung der Rheinberg-Passage aufgeschoben. Der Rückzieher kommt überraschend: Erst vor kurzem noch hatte die Immobiliengesellschaft den Start der Umbauarbeiten für Anfang 2019 angekündigt. Mit den Plänen der neuen Eigentümer, so hofften viele, erfahre die zentrale Ecke am S-Bahnhof eine städtebauliche Aufwertung. Doch daraus wird so schnell nichts.

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„Die Mietvertragsverhandlungen dauern länger als vorgesehen“, begründet eine Sprecherin von Greenman das Scheitern des bisherigen Zeitplans. Konkret verhandelt wird – so viel ist bekannt – mit Marktkauf über den Verbleib und den Umbau der Filiale im Haus. Woran es hapert, – die Verhandlungen laufen schon anderthalb Jahre lang – bleibt offen. Der Neubeginn für das Geschäftshaus verzögere sich nur, „ist aber nicht gestoppt“, betont die Greenman-Sprecherin. Aber wann sich etwas tut, dazu gibt es keine Auskünfte. Der für Ende 2019 angesagte Termin für die Neueröffnung des Geschäftshauses kann jedenfalls nicht eingehalten werden.

„Es gibt keine Einigung mit dem Investor über geplante Veränderungen“, bestätigt Svenja Terveer von der Pressestelle der zuständigen Edeka-Regionalgesellschaft Rhein Ruhr. Marktkauf gehört zum Edeka-Verbund und verfügt noch über einen bestehenden Mietvertrag. Die Filiale ist seit Eröffnung Hauptmieter mit einer Verkaufsfläche von 5500 Quadratmetern. Nach Informationen dieser Zeitung läuft der Mietvertrag noch drei Jahre.

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Bergisch Gladbach Marktgalerie

Geschäftsführer von Loewen-Center will einsteigen

Zugesagt hatten die neuen irischen Eigentümer, das Gebäude architektonisch und inhaltlich aufzuwerten: von außen mit einer geschwungenen Glasfassade, von innen mit einem Konzept, das auf Lebensmittel-Einzelhandel und Gastronomie setzt. Die Anzahl der Mieter solle verdoppelt werden, hieß es. Ob es bei dem Schwerpunkt Lebensmittel-Handel bleiben soll, dazu sagt die Unternehmenssprecherin: „Das ist der Plan. Aber es hängt davon ab, wie die Gespräche mit Lebensmitteleinzelhändlern verlaufen.“

Udo Kellmann, Geschäftsführer des benachbarten Loewen-Centers, steht in engem Kontakt mit den Investoren: „ Es gibt die Überlegung, dass wir gemeinsam etwas auf die Beine stellen, um das Beste für Bergisch Gladbach herauszuholen.“ Die Idee sei, über das zweite Obergeschoss der Rheinberg-Passage einen direkten Verbindungsweg zum Loewen-Center herzustellen. Kellmann hatte Greenmans Modernisierungspläne von Anfang an begrüßt: „Wenn das gut gemacht ist, kann das zusätzliche Kunden in die Innenstadt locken“, sagt er.

Euphorie über das Projekt ist vergangen

Bereits vor knapp zwei Jahren hat Greenmann das Gebäude für rund 30 Millionen Euro gekauft. Dazu gekommen sind inzwischen noch Ausgaben für die Planung wie Gestaltung und Statik des Bauwerks. An der Finanzierung ist auch die Immobilienfondsgesellschaft Quilvest Real Estate beteiligt. Zur Vermarktung steht eine Fläche von insgesamt 10 294 Quadratmetern auf zwei Etagen. Die Stadt Bergisch Gladbach erteilte im Juli 2018 eine Baugenehmigung für den Umbau der Einkaufspassage. Sie gilt drei Jahre, danach erlischt sie. In die Planung der Fassade des Gebäudes war der Gestaltungsbeirat der Stadt eingebunden.

Um den Neubeginn publikumswirksam einzuläuten, veranstaltete Greenman eigens im September auf dem Parkdeck des Gebäudes ein Sommerfest mit Open-Air-Kino. Neil Hennessy, zuständig für die Verwaltung des Immobilienbestands von Greenman, gab bei der Gelegenheit schon den neuen Namen preis: „Berg-Center“ soll das Einkaufszentrum heißen. Jetzt ist die Euphorie um den Neubeginn verpufft: Den Gladbachern bleibt nichts anderes übrig, als darauf zu warten, dass sich die Versprechen erfüllen. In der Luft hängen solange außer Marktkauf auch die anderen Geschäfte und deren Angestellten. Im Erdgeschoss gibt es eine Bäckerei, eine Apotheke, ein Tabakwarenladen und zwei Imbisslokale. Im Obergeschoss läuft bei einem Textildiscounter ein Räumungsverkauf.

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