Verführerisches PapierKünstler Wolfgang Heuwinkel aus Bergisch Gladbach in Berlin

Lesezeit 2 Minuten
Neuer Inhalt (1)

Wolfgang Heuwinkel aus Bergisch Gladbach.

Bergisch Gladbach – Aufmerksamkeit von unterschiedlichen Seiten findet zurzeit der Bergisch Gladbacher Künstler Wolfgang Heuwinkel, der eine besondere Handschrift in der Papierkunst entwickelt hat. So ist er mit einer Zellstoffarbeit in der aktuellen Ausstellung „Seduce me, paper“ im „Haus des Papiers“ in Berlin-Mitte vertreten – dort ist er in guter Gesellschaft, inmitten von international bekannten Kunstschaffenden. „Mich freut das sehr“, sagt Heuwinkel zu der Anerkennung, die daraus spricht. Das „Haus des Papiers“ ist ein noch fast neues Museum, das sich ausschließlich der Kunst aus Papier widmet – erst im Mai 2021 startete es mit seiner Eröffnungsausstellung.

Die Arbeit von Heuwinkel, die derzeit dort zu sehen ist, besteht aus einem großformatigen, gefalteten Zellstoffbogen mit einem Relief in der Mitte, das der Künstler nach dem Zuführen von Wasser mit den Händen geformt hat – mit dem Relief wird das Werk dreidimensional.

Ästhetisch reizvoll

Der Betrachter erlebt ein Zusammentreffen von glatter Oberfläche und einer zerklüfteten Struktur, was zu vielen Assoziationen einlädt und zugleich ästhetisch reizvoll ist. Auch in der Bibliothek, die das „Haus des Papiers“ bietet, ist Heuwinkel inzwischen mit verschiedenen Katalogen vertreten.

Heuwinkel Papierkunst

Papierkunst von Wolfgang Heuwinkel

Eine andere Würdigung seines Schaffens findet der 1938 geborene Künstler im Rheinisch-Bergischen Kalender 2023, in dem er von Marise Schreiber porträtiert ist. Die in der Region wohlbekannte Kunstkritikerin zeichnet seinen Lebensweg und künstlerischen Weg nach – nach einer Schriftsetzer-Ausbildung besuchte er die Werkkunstschule für freie und angewandte Grafik in Bielefeld, war als Diplom-Designer in Industrieunternehmen tätig, bildete sich in Zürich in Marketing und Kommunikation fort und wurde schließlich leitender Mitarbeiter bei Zanders in Bergisch Gladbach, wo er auch künstlerisch die Welt des Papiers für sich entdeckte. Er suchte die Verbindung von Natur und Kunst, die auch die Vergänglichkeit von Arbeiten einschließt.

Versteigerung von Kunstwerken

Unterdessen beteiligt sich Heuwinkel gerade mit einer ungewöhnlichen Arbeit an dem Projekt „Musikpatenschaften“, mit dem die Bürgerstiftung Hannover den Instrumentalunterricht von Kindern aus benachteiligten Familien fördert. Es läuft eine Versteigerung von Kunstwerken, in denen unbrauchbare Musikinstrumente künstlerisch verarbeitet werden.

Das könnte Sie auch interessieren:

Heuwinkel hat eine Arbeit beigetragen, bei der eine Gitarre ohne Hals und ohne Saiten im Mittelpunkt steht: Aus dem Schallloch scheinen Papierstreifen zu quellen, die sich zu einem Gesicht formen, Papierstreifen treten teilweise auch an die Stelle von Saiten. „Körper und Geist 2“ heißt die Verbindung von Instrumentenkorpus und menschlichem Gesicht, Interessierte können sich bis 8. Oktober auch online an der wohltätigen Auktion beteiligen.

KStA abonnieren