Gewerbegebiet BroichGemeinde Kürten findet neue Unterkunft für Geflüchtete

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Akteure des Fluchtpunkts beim Sommerfest in diesem Jahr. Gefeiert wurde am Jugendzentrum K51 in Kürten.

Kürten – Die Gemeinde ist fündig geworden bei der Suche nach einer weiteren Immobilie zur Unterbringung Geflüchteter. Eine Räumlichkeit im Gewerbegebiet Broich werde die Kommune anmieten, berichtet Willi Hembach, Allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters.

In einem ersten Schritt könnten 20 Personen untergebracht werden, nach einem Umbau 30 weitere Personen in der Immobilie wohnen.

Bis zu 80 Personen

Im Endausbau, so berichtet der Ausschussvorsitzende Michael Hardt (Grüne) eine Information aus dem Bauausschuss, könnten bis zu 80 Personen in den Räumen wohnen. Das Industriegebiet Broich liegt zwischen Kürten-Ort beziehungsweise Waldmühle und Eichhof, eine Bushaltestelle an der nahen Landstraße bietet einen schnellen Anschluss in die Nachbardörfer.

Es wäre die erste Geflüchteten-Unterkunft, die in Kürten in einem Gewerbegebiet entsteht. Einkaufsmöglichkeiten bestehen für die Bewohner in den Nachbarorten Eichhof und Kürten.

Kürten: Es bleibt schwierig

Das Problem der Geflüchteten-Unterbringung ist damit aber nicht vom Tisch, bestätigt Amtsleiterin Monika Chimtschenko. Insbesondere für Familien geben es aktuell keine freien Plätze, hier sei die Situation „ganz schlecht“. „Ich hoffe, dass wir keine Turnhalle belegen müssen“, sagt Chimtschenko. Große Zentral-Unterkünfte wolle die Gemeinde nicht, ergänzt Hembach. Viele kleine Räumlichkeiten müssten aber durch ebensoviele Mitarbeiter der Gemeinde betreut werden. Das könne zu einem Problem werden.

Andererseits gebe es den politischen Beschluss aus der Mehrheitskooperation CDU, Grüne und FDP, auf kleine und dezentrale Unterkünfte zu setzen. Hembach berichte, dass die Gemeinde noch rund 100 Geflüchtete zugewiesen bekommen werde. Diese Information habe die Kommune vom Land bekommen. Zuletzt hatte die Kommune von auslaufenden Mietverträgen bei einigen Unterkünften berichtet.

Kita will erweitern

Laut Willi Hembach ist die Immobilie Alte Schule Eichhof als Standort für Geflüchtete vom Tisch. Weil die benachbarte Kindertagesstätte sich erweitern wolle, sei es nicht möglich, diese Pläne umzusetzen. Der öffentliche Parkplatz an der Alten Schule war zuletzt als Standort für die Unterbringung von der Kommune genannt worden. Von dieser Idee rücke die Kommune nun ab.

Auch in Dürscheid, im Bereich „Am Wäldchen“, wird es nach Entscheidung des Kürtener Planungsausschuss keine Geflüchtetenunterkunft geben. Weil benachbart das neues Gerätehaus der Feuerwehr kommen könnte, könnten Blaulicht und Sirenen die oft aus Kriegsgebieten Geflüchteten traumatisieren, sagt Michael Hardt.

Weitere Vorschläge

Weiter in Gespräch bleiben laut Hardt Grundstücke in Miebach (Katharinaglück) und Bechen in der Nähe des Alten Pastorats. Der Vorschlag der Ratskooperation CDU, Grüne und FDP, die Fläche an der ehemaligen Jugendherberge in Kürten-Mitte für Wohncontainer zu nutzen, werde aufgrund der jüngsten Entwicklung zurückgestellt. In der zweiten Reihe, so Hardt, stehe auch ein Vorschlag seiner Fraktion, Flächen am Hülsensteeg in Kürten zu nutzen.

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Hier gebe es parallel auch die Idee eines Investors für ein Seniorenheim. Vom Tisch sei ein Gemeindegrundstück an der Wipperfürther Straße in Waldmühle.

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