Mehr Fälle als im Rest von NRWJunge Rhein-Berger vergiften sich häufiger mit Alkohol

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Helfer vom DRK tragen im Karneval einen sturzbetrunkenen Jugendlichen in ein Sanitätszelt. (Archivfoto)

Rhein-Berg – Es ist kein neues, aber immer wieder ein großes Problem: Manche jungen Männer und Frauen testen ihre Grenzen in einer Weise aus, in der sie sich selbst in Lebensgefahr bringen. Zwar ist die Zahl junger Menschen aus dem Rheinisch-Bergischen Kreis, die mit einer Alkoholvergiftung stationär im Krankenhaus behandelt werden mussten, von 2019 nach 2020 trotz oder wegen Corona zurückgegangen.

Aber umgerechnet auf den Anteil der gleichaltrigen Bevölkerung liegt der Anzahl der Alkoholvergifteten in Rhein-Berg über dem Landesdurchschnitt, wie eine neue Veröffentlichung von Information und Technik NRW, dem Statistischen Landesamt, belegt.

1,9 Promille der Jugend mit Alkohol-Vergiftung

Die Düsseldorfer Statistiker geben an, dass im Jahr 2020 genau 51 Rhein-Berger zwischen 10 und 19 Jahren nach Alkoholvergiftungen aus Kliniken entlassen wurden, 14 Personen (beziehungsweise 21,5 Prozent) weniger als im Jahre 2019. Diese 51 medizinisch versorgten Personen machen aber 1,9 Promille Anteil an der gleichaltrigen jungen Bevölkerung im Kreis aus.

Im Landesdurchschnitt kommen die jungen Alkoholvergifteten dagegen nur auf 1,6 Promille Bevölkerungsanteil. Landesweit betrachtet gab es 2020 die höchsten Anteile für alkoholvergiftete Patientinnen und Patienten aus dem Kreis Coesfeld mit 3,0 Promille, der Stadt Bottrop mit 2,9 Promille sowie dem Kreis Euskirchen und der Stadt Remscheid mit jeweils 2,7 Promille. Die niedrigsten Quoten ermittelte das Statistische Landesamt für junge Leute aus Mülheim an der Ruhr mit nur 0,5 Promille.

Phänomen in Großstädten am Rhein weniger ausgeprägt

In der näheren Region steht Rhein-Berg mit 1,9 Promille weit vorne, wird aber von Oberberg mit 2,0 Promille noch übertroffen. Rhein-Sieg kommt auf 1,4 Promille, Köln auf 1,1, Bonn auf 1,5 und Leverkusen auf 1,0 Promille Anteil alkoholvergifteter Personen an der Altersgruppe zwischen 19 und 19 Jahren.

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In seiner Mitteilung gibt IT.NRW auch Antworten auf Fragen zur Geschlechterverteilung. In Rhein-Berg stellen Jungen und Männer traditionell die Mehrheit unter den jungen Menschen, die nach der Diagnose „Psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol – akute Intoxikation“ ein Krankenhaus wieder verlassen.

In Rhein-Berg mehr männliche als weibliche Opfer

Für 2020 haben die Statistiker etwa 32 männliche und 19 weibliche Alkoholopfer aufgeführt, was einem Verhältnis von 63 zu 37 Prozent entspricht.

Dass Jungen und Männer die Mehrheit der Alkoholvergifteten stellen, ist aber längst nicht überall so. Landesweit halten sich die Geschlechter in etwa die Waage. Besonders hoch, nämlich bei 65 Prozent, liegt die Quote der alkoholvergifteten Mädchen und jungen Frauen in Wuppertal. Die Kölnerinnen und die Oberbergerinnen kommen auf 57 Prozent.

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