Mehr SicherheitErste Schritte in Richtung Odenthaler Bürgerradweg

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Die Scherfbachtalstraße ist für Radfahrer ein gefährliches Pflaster. Das soll sich ändern.

Odenthal – Der Bürgerradweg durch das Scherfbachtal ist eines der ambitioniertesten Projekte, das die Gemeinde Odenthal derzeit vorbereitet. Verwaltung und engagierte Bürger arbeiten sich dabei Schritt für Schritt vor, um den seit Jahren ersehnten sicheren Weg zwischen Höffe und Klasmühle für Fahrradfahrer und Fußgänger Wirklichkeit werden zu lassen.

Vieles muss ineinandergreifen, das wurde schon vor Wochen bei der ersten Bürgerinformation klar. An mangelndem Interesse der Einwohnerschaft kann es dabei kaum liegen: Zum ersten Infoabend mit rund 90 Teilnehmern erschienen dreimal so viele Interessierte wie erwartet und standen bis weit vor der Tür Schlange.

Eingriffe in die Landschaft

In Kürze stehen Gespräche mit der Unteren Landschaftsbehörde beim Rheinisch-Bergischen Kreis an. Denn das für den Radweg benötigte, topografisch wegen seiner Hanglage anspruchsvolle Gelände befindet sich außerhalb eines Bebauungsplanes und liegt damit im Landschaftsschutzgebiet.

Um den Eingriff in Natur und Landschaft möglichst gering zu halten, hatte man von vorneherein auf die nördliche Geländeseite der Scherfbachtalstraße gesetzt, um die hochsensible Auenlandschaft auf der anderen Seite der Landstraße nicht zu tangieren. „Die Biotop-Verbundflächen im Auenbereich haben wir direkt ausgeschlossen“, erklärte Heike Heyen von der Gemeindeverwaltung, die gemeinsam mit Birgit Scholle das Projekt begleitet.

Geologisches Gutachten steht noch aus

Mit den Ergebnissen der Gespräche soll sich dann der frisch gebildete Arbeitskreis befassen, in dem neben Vertretern der Verwaltung auch engagierte Bürger und Institutionen vertreten sind. Unter ihnen r der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) und Beate Arkenau-Kremer, die seit Jahren für einen sicheren Radweg durch das Scherfbachtal kämpft.

Der Bürgerradweg

Spielregeln

Für einen Bürgerradweg muss sich die Gemeinde beim Landesbetrieb Straßen NRW bewerben. Voraussetzung für die Anerkennung ist die Beteiligung der Bürger. Die Entscheidung fällt das Ministerium. Bei positivem Bescheid erstattet der Landesbetrieb bis zu 100 Prozent der Kosten. Die Gemeinde übernimmt die Planung und Abwicklung. Die Bürger helfen bei Organisation, Durchführung und späterer Instandhaltung. Das Modellprojekt existiert seit 2005. Investiert wurden bisher 27 Millionen Euro. Die Kosten für den 1,2 Kilometer langen Weg von Höffe nach Klasmühle werden auf 1,6 Millionen geschätzt. (spe)

Gewartet wird auch noch auf die Ergebnisse des geologischen Gutachtens. Es soll unter anderem noch klären, ob der Asphalt des schmalen Trampelpfades an der Straße eventuell schadstoffbelastet ist. Gleichzeitig dazu würden weiterhin Gespräche über die für den Radweg benötigten privaten Grundstücke geführt, so die Verwaltung. Die Flächen sind für die Umsetzung von Bürgerradwegen stets ein zentraler Punkt, mit dem Projekte stehen oder fallen.

Grundstückseigentümer zieht mit

Mit der Streckenführung scheint Odenthal eine glückliche Hand zu haben. Der Grundstückseigentümer, in dessen Besitz sich fast alle benötigten Parzellen für den rund 1,2 Kilometer langen Bürgerradweg befinden, ist Hubertus Prinz zu Sayn-Wittgenstein. Er hatte sich schon früh eingebracht und zur Unterstützung des Bürger-Projektes bereiterklärt; dies auch jüngst noch auf Nachfrage ausdrücklich bekräftigt. „Dass der Eigentümer mitspielt, ist der wichtigste Grundstein für die Planung“, bestätigte auch Heike Heyen. In dieser Frage sei man von Anfang an von Prinz Wittgenstein unterstützt worden, freute sie sich.

Es existiere allerdings noch ein kleines Grundstück im weiteren Verlauf der geplanten Trasse, das einem anderen privaten Eigentümer gehöre, mit dem noch Gespräche geführt werden müssten.

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