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50. JubiläumDie Geologen-Welt schaut bei der „Geologica“ nach Bergisch Gladbach

3 min
Besucher betrachten Ausstellungsstücke der „Geologica“.

50 Jahre lang gibt es die „Geologica“ im Rheinisch-Bergischen Kreis schon.

Zum 50. Mal fand die Geologica im Kreishaus des Rheinisch-Bergischen Kreises statt und machte neugierig auf die regionale Geschichte.

50 Jahre Geologica, die Rheinisch-Bergische Mineralien- und Fossilienbörse, das war genau der richtige Moment für Neuerungen und spannende Rückblicke. Da wurde gleich 800 Jahre in die Vergangenheit zurückgeblickt und natürlich auch in die 50 Jubiläumsjahre. Diplom-Geologe Randolf Link vom veranstaltenden Verein „Landschaft und Geschichte e.V.“ (Lugev) hatte dazu spannende Fakten parat. Vor 50 Jahren habe es keinerlei Anlass gegeben, das Interesse der Menschen für die Geologica zu erwecken oder zu erhalten, so Link. Aus gutem Grund: „Der große Schatz, besonders an Fossilien, der Bergisch Gladbach und die Umgebung weltberühmt gemacht hat.“ Das sei vor 50 Jahren viel intensiver im Bewusstsein gewesen.

Spannend ist auch, was Link über den Ursprung der Erzförderung zu berichten hat. Dafür verantwortlich sei der Erzbischof Engelbert, der vor 800 Jahren ermordet wurde, erläutert der Geologieexperte. „Das ist eine Figur, die entscheidende Geschicke für den Erzbergbau gelenkt hat. Er brauchte das Silber. Das Silber ist vom Lüderich.“

Zum ersten Mal vor Ort war das „Bergische Museum“

Das Silber nutzte der Erzbischof für zwei große und kostspielige Projekte: „Für die Anschub-Finanzierung vom Kölner Dom und vom Altenberger Dom.“ Während Link einen Vortrag zu diesen Themen hielt, erklärte Michael Kremer in seinem Vortrag unter anderem, wie das Erz überhaupt in das Bergische Gestein gelangt war.

Grüne und weiße Mineralien liegen nebeneinander.

Mineralien in allen möglichen Formen und Varianten gab es auf der Geologica in Bergisch Gladbach zu sehen.

Diplom-Geologe Randolf Link steht vor einem Regal mit bunten Mineralien.

Randolf Link weiß als Diplom-Geologe viel über Fossilien und Mineralien.

Zu den Neuerungen auf der Geologica gehörte, dass das „Bergische Museum“ zum ersten Mal vor Ort war und sogar die Möglichkeit bestand, selbst nach Meteoriten zu suchen. Die Suche nach Meteoriten sei besonders für Kinder spannend, so Randolf Link. Der Lugev wolle das Interesse auch in der Zukunft erhalten und neue Besucher für sich gewinnen. Eine gute Idee, wie die Kinder bewiesen, die eifrig nach Meteoriten suchten. Das Ganze war so organisiert, dass fleißige Suchende immer mit einem Fund belohnt wurden. Echtes Material aus dem Weltall. Genauso wie echtes Gold, denn auch die Kunst des Goldwaschens konnte auf der Geologica erlernt werden.

Direkt unter dem Kreishaus wurden viele Fossilien gefunden

Wichtig für die Geologica sind auch die teilnehmenden Vereine. Zum Beispiel die „Fossilienfreunde“, von denen sogar die Vereine aus Essen und Leverkusen kamen. Die Ausstellung bot erstaunliche Anblicke von Mineralien und Fossilien in allen möglichen Formen. Teilweise wurden sie auch verarbeitet, zum Beispiel zu Schmuck. Besonders faszinierend ist dabei, dass direkt unter dem Kreishaus, in dem die Geologica stattfand, viele Fossilien gefunden wurden. Aber, einfach mal selbst suchen, das geht außerhalb der Veranstaltung nicht. Dazu braucht es immer zumindest die Genehmigung vom Grundstückseigner, oft aber auch noch weitere Genehmigungen.

Einen kleinen Wermutstropfen gab es dann allerdings doch: Der Vortrag „Die Entstehung von Mineralien und Fossilien“ musste wegen einer Erkrankung der Referentin Sonja Groten ausfallen. Die Besucher konnten trotzdem in dem riesigen Angebot schwelgen und die Geologica wird Bergisch Gladbach sicherlich auch weiterhin erhalten bleiben.